Champions League

Bayern blamieren sich in Rostow

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ManCity reichte 1:1 in Gladbach, kein Sieger im Topspiel Arsenal gegen PSG.

Bayern München hat sich am Mittwoch in der Fußball-Champions-League blamiert. Der deutsche Rekordmeister kassierte in Russland beim FK Rostow eine 2:3-Niederlage, blieb im dritten Pflichtspiel in Folge sieglos und verspielte wohl die Chance auf den Sieg in der Gruppe D. Atletico Madrid reichte in der Folge zu Hause gegen PSV Eindhoven ein Punktgewinn, um sich vorzeitig Rang eins zu sichern.

Die bereits zuvor fix aufgestiegenen Münchner gingen bei Minustemperaturen zwar erwartungsgemäß durch Douglas Costa in Führung (35.), Sardar Azmoun (44.) und Dimitri Poloz (50./Elfmeter) schlugen aber schnell zurück. Nach Juan Bernats Ausgleich (52.) avancierte Christian Noboa (67./Freistoß) zum Matchwinner. ÖFB-Star David Alaba wurde wie ein Großteil der Münchner A-Mannschaft geschont.

Topchancen Mangelware

Die Bayern hatten zwar mehr als 70 Prozent Ballbesitz und waren auch tonangebend, Topchancen waren aber Mangelware. Vor der Pause gab es überhaupt nur zwei, Douglas Costa stand im Mittelpunkt. Ein Abschluss des Brasilianers verfehlte nur knapp das Tor (32.). Drei Minuten später machte der 26-Jährige seine Sache besser. Nach einem parierten Sanchez-Schuss konnte Verteidiger Cesar Navas den Ball nur schlecht klären und Costa staubte mit einem platzierten Schuss zur Münchner Führung ab.

Der Offensivspieler war einer der Bayern-Aktivposten, leistete sich aber auch einen folgenschweren Schnitzer. Nach seinem Fehlpass in die Mitte konnten die Russen kontern, der Iraner Sardar Azmoun hatte mit Jerome Boateng leichtes Spiel und schloss souverän zum 1:1 ab (44.). Die Aktion zeigte wieder die momentane Anfälligkeit der Münchner in der Defensive. Die wäre auch schon fast nach neun Minuten bezwungen gewesen, Juan Bernat konnte nach einem Erochin-Kopfball nach Missverständnis von Holger Badstuber mit Tormann Sven Ulreich aber gerade noch vor der Linie klären.

Hausherren legten vor

Nach einer vergebenen Lahm-Kopfballchance (47.) legten die Hausherren gar vor. Der unsichere Boateng, der kurze Zeit später angeschlagen raus musste, brachte Noboa zu Fall und Poloz verwertete den Strafstoß souverän (50.). Für den Russen war es inklusive Quali bereits der fünfte Saisontreffer in der Königsklasse. Obwohl Bernat gleich darauf nach Ribery-Lochpass wuchtig ins kurze Eck traf (52.), gab es für den deutschen Meister nichts zu holen. Noboa versenkte einen über die Mauer geschossenen Freistoß im Eck zum Endstand (67.).

Der Dauerdruck der Gäste in der Folge blieb erfolglos, die zweite Pflichtspiel-Niederlage nach dem 0:1 bei Borussia Dortmund in der Liga wurde somit Gewissheit. Alaba und Co. dürften damit erstmals seit der Saison 2009/10 nicht als Gruppensieger ins Achtelfinale aufsteigen. Rostow rehabilitierte sich eindrucksvoll für die 0:5-Klatsche in München.

Barcelona und ManCity fix im Champions League-Achtelfinale

Der FC Barcelona und Manchester City haben sich am Mittwochabend als Teams Nummer elf und zwölf vorzeitig für das Achtelfinale der Fußball-Champions-League qualifiziert. Die Katalanen feierten bei Celtic Glasgow erwartungsgemäß einen 2:0-Erfolg und sicherten sich damit auch gleich den Sieg in der Gruppe C, da der Verfolger aus England bei Borussia Mönchengladbach über ein 1:1 nicht hinauskam.

Mit Atletico Madrid steht ein weiterer Gruppensieger fest. Die Spanier gaben sich in Pool D gegen Schlusslicht PSV Eindhoven keine Blöße, siegten 2:0. Da sich Verfolger Bayern München zuvor ohne den geschonten ÖFB-Star David Alaba überraschend beim FK Rostow mit 2:3 blamiert hatte, hätte den Spaniern auch schon ein Remis für Platz eins gereicht. Das abschließende Topduell zwischen Atletico und den Münchnern hat keine Bedeutung mehr.

Arsenal und PSG weiter gleichauf

Ganz anders die Situation in der Gruppe A, wo Arsenal und Paris St. Germain nach einem 2:2 im direkten Schlager der fünften Runde mit je elf Punkten und ungeschlagen weiter gleichauf liegen. PSG hat aufgrund des besseren direkten Vergleichs vorerst die Nase vorne. Im Parallelspiel trennten sich Ludogorez Rasgrad und der FC Basel, bei dem Marc Janko ab der 79. Minute zum Zug kam, torlos.

Barca hatte in Schottland keine Mühe, Celtic, das zu Hause ManCity ein 3:3 abgetrotzt hatte, war diesmal weit weg von einem Punktgewinn. Mann des Spiels war einmal mehr Lionel Messi. Der zuletzt wegen Magenproblemen fehlende Superstar erzielte mit einem Doppelpack seine Champions-League-Tore 91 und 92 und rückte damit seinem Real-Dauerrivalen Cristiano Ronaldo wieder näher. Der Argentinier war nach einem Neymar-Lupfer erfolgreich (24.) und verwandelte einen Elfmeter souverän nach einem Izaguirre-Foul an Luis Suarez (55.). Er hält nun inklusive Nationalteam bei bereits 20 Saisontoren.

ManCity mit Schwierigkeiten

ManCity hatte in Gladbach deutlich mehr Mühe und geriet auch schnell in Rückstand. Die in der Liga zuletzt sechs Partien sieglosen Deutschen legten durch Raffael (23.) vor. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt kassierten sie aber den Ausgleich. David Silva schloss eine schöne Kombination nach De-Bruyne-Hereingabe kurz vor dem Pausenpfiff ab (45.+1).

Weitere Treffer gab es nicht mehr zu sehen, dafür je eine Gelb-Rote Karte. Nach Gladbachs Lars Stindl (51.) musste auch Fernandinho (63.) vorzeitig duschen. Jubeln durften beide, schaffte Gladbach doch als Dritter nun fix den Umstieg in die Europa League.

Atletico Madrid ist weiterhin makellos unterwegs, fixierte gegen PSV den fünften Sieg. Ihre Überlegenheit münzten die Spanier erst in der zweiten Hälfte in die nötigen Tore um, da trafen Kevin Gameiro (55.) und Antoine Griezmann (66.), der beim ersten Treffer die Vorarbeit leistete.

Kein Gruppenfinale gegen Bayern

Zu einem Gruppenfinale gegen die Bayern kommt es nach deren Ausrutscher mit einer verstärkten B-Elf in Rostow nicht mehr. Treffer von Douglas Costa (35.) und Juan Bernat (52.) waren zu wenig, um das dritte Pflichtspiel ohne Sieg in Folge zu verhindern. Zudem schied Innenverteidiger Jerome Boateng nach schwacher Leistung mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel aus.

Arsenal droht wieder einmal in der Gruppenphase Rang zwei. Nach dem 1:1 in Frankreich und dem jetzigen 2:2 vor eigenem Publikum haben sie bei Punktegleichheit gegenüber PSG das Nachsehen. Das könnte im Kampf gegen die siebente Achtelfinal-Niederlage in Folge ein Nachteil sein. Auf Tore von PSG-Super-Torschütze Edinson Cavani (18.) bzw. Olivier Giroud (45.+1/Elfmeter) folgten nach dem Seitenwechsel Eigentore. Zuerst ein äußerst unglückliches von PSG-Spieler Marco Verratti (60.), dann eine bittere Kopfballverlängerung von Alex Iwobi (77.). Arsenal blieb damit nach den jüngsten Remis gegen Tottenham und Manchester United wieder sieglos.

In der Gruppe A ist abgesehen vom ausgeschiedenen Letzten Dynamo Kiew noch alles offen. Leader SSC Napoli kam gegen die Ukrainer zu Hause über ein 0:0 nicht hinaus. Der punktgleiche Verfolger Benfica Lissabon gab bei Besiktas Istanbul (ohne Veli Kavlak) beim 3:3-Remis eine 3:0-Führung aus der Hand. Die Türken haben einen Punkt weniger auf dem Konto.

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