Nach seinem Gala-Auftritt ist der 17-jährige Jamal Musiala in aller Munde.
In der Liga hatten sich die Bayern zuletzt Schwächen geleistet, in der Fußball-Champions-League traten David Alaba und Co. hingegen wieder hochsouverän auf. "Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt und auch verdient in der Höhe gewonnen", sagte Trainer Hansi Flick am Dienstagabend nach der 4:1-Gala bei Lazio Rom. In den Fokus rückte in Italiens Hauptstadt das große deutsch-englische Talent Jamal Musiala, der sich am Mittwoch für die DFB-Auswahl entschied.
Der noch 17-Jährige krönte seinen Auftritt auf der Position des bald wieder Corona-freien Thomas Müller mit seinem präzisen Flachschuss zum 2:0, mit dem er zum jüngsten Münchner Champions-League-Torschützen avancierte. "Wir freuen uns alle, dass Jamal eine gute Leistung gezeigt hat", kommentierte Flick. Am Freitag wird der englische U21-Nationalspieler volljährig. Dann erhält er einen Profivertrag, vermutlich bis 2026, der ihn in den kommenden Jahren reich machen wird. Schon am Mittwoch erreichte Deutschlands Teamchef Joachim Löw die frohe Kunde, dass sich der in Stuttgart geborene Musiala gegen England und für den Karriereweg in der deutschen Auswahl entschied.
"Habe auf mein Gefühl gehört"
Das sagte Musiala im Interview mit "sportschau.de" sowie beim englischen Sportportal "The Athletic". "Ich habe ein Herz für Deutschland und ein Herz für England. Beide Herzen werden auch weiterhin schlagen. Ich habe sehr viel über diese Frage nachgedacht. Am Ende habe ich auf mein Gefühl gehört, dass es die richtige Entscheidung ist, für Deutschland zu spielen", sagte er "sportschau.de". Löw hatte Ende Jänner nach einem Bundesligaspiel in München mit Musiala und dessen Mutter gesprochen und dem Jungstar die Perspektiven in der DFB-Truppe aufgezeigt. Er will ihn noch vor der EM in diesem Sommer erstmals für die WM-Qualifikationsspiele Ende März nominieren.
In Europas Königsklasse laufen die Münchner Titelsammler seit der letzten Niederlage vor zwei Jahren beim Achtelfinal-Aus gegen Liverpool weiterhin konstant auf Hochtouren. "Es ist schon so eine Sache, dass die Champions League für uns etwas Besonderes ist", meinte Flick. "Wir wollten von der ersten Minute da sein und ein Zeichen setzen", bemerkte Offensivmann Leroy Sane zur speziellen Herangehensweise. Das gelang. Nach den Toren von Robert Lewandowski, Musiala, Sane und Francesco Acerbi, der ins eigene Gehäuse traf, ist das Viertelfinale quasi fix.
Chelsea stark
Dort ist Chelsea zwar noch nicht. Das 1:0 gegen Atletico Madrid in Bukarest bewies aber, dass der Start von Thomas Tuchel als höchst gelungen bezeichnet werden darf. Sechs Siege und zwei Remis in den ersten acht Partien unter dem Deutschen stehen zu Buche, gegen Atletico setzten die "Blues" den neuen Stil perfekt um. "Wir haben sie nicht atmen und zu Kontern kommen lassen", sagte Tuchel, dessen Team den Spaniern mit Dauerpressing zusetzte und sich schließlich dank eines Fallrückziehers von Routinier Olivier Giroud (68.) mit dem Sieg belohnte. "Wir haben Geduld gebraucht. Wir hatten sie und wir haben das ganze Spiel kontrolliert. Das ist großartig, auch, dass wir ohne Gegentor geblieben sind", sagte Tuchel.
Atletico hingegen muss die zweite Niederlage innerhalb von vier Tagen (0:2 gegen Levante) verdauen. Schon davor hatte man mit zwei Remis in drei Partien geschwächelt, der Titelkampf in Spanien ist wieder spannender geworden. "Es war eine harte Woche, aber wir müssen weiterkämpfen. Wir werden zurückkommen", sagte Kapitän Koke. Und auch Tormann Jan Oblak versicherte: "Wir sind in keiner Krise."