Chelsea-Krise geht unter Lampard weiter

Real träumt vom nächsten Champions-League-Coup

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Nach dem souveränen Einzug ins Champions-League-Semifinale beginnt bei Real Madrid das Träumen vom 15. Triumph im wichtigsten Fußball-Europacup-Bewerb. Der Rekordsieger und Titelverteidiger schaltete Chelsea am Dienstag nach einem 2:0 in London mit dem Gesamtscore von 4:0 aus.

Ebenfalls in der Vorschlussrunde steht AC Milan nach einem 1:1 bei Napoli, was nach dem 1:0 in der Vorwoche in Mailand zum Weiterkommen reichte.

Die "Nerazzurri" könnten es im Halbfinale mit ihrem Stadtrivalen Inter zu tun bekommen, auf Real wartet möglicherweise ein Wiedersehen mit Manchester City. Gegen den englischen Meister setzten sich die Spanier im Vorjahr ebenfalls im Semifinale in einem spektakulären Duell durch. "Wer auch immer der Gegner ist - wir wollen wieder ins Endspiel und glauben auch vollkommen daran, dass wir es schaffen", erklärte Goalie Thibaut Courtois.

Im ersten Semifinal-Match fehlt allerdings Eder Militao wegen einer Sperre, zudem bangt Trainer Carlo Ancelotti auch um seinen zweiten Stamm-Innenverteidiger. David Alaba musste gegen Chelsea aufgrund einer überlastete Kniesehnenmuskulatur in der Kabine bleiben. Er hoffe, dass Alaba im Semifinale wieder einsatzbereit sei, meinte Ancelotti. Auch Stürmerstar Karim Benzema wurde wegen einer Fußblessur vorzeitig ausgetauscht, dabei handelte es sich offenbar aber nur um eine Vorsichtsmaßnahme.

Trotz aller Personalsorgen sieht Ancelotti seine Truppe für die kommenden Aufgaben gerüstet. "Wir befinden uns gerade in einer sehr guten Phase, haben gut gearbeitet und sind auf einem Top-Niveau. Wir sind sehr motiviert, konzentriert, machen es in vielen Facetten des Spiels sehr gut. Wir sind defensiv solide und erhalten wenig Tore", erklärte der Italiener. "In ein Halbfinale zu kommen, ist immer ein Erfolg, denn man kann immer weiter davon träumen, ins Finale zu kommen und die Champions League zu gewinnen."

Völlig konträr stellt sich die Situation bei Chelsea dar. Die "Blues" haben alle vier Partien seit dem Amtsantritt von Coach Frank Lampard verloren und sind seit sieben Bewerbspartien sieglos. Die über 600 Millionen Euro, die Chelsea in den vergangenen beiden Transferperioden für Ablösen bezahlte, zeigten bisher keine Wirkung. "Wir müssen Schritt für Schritt denken. Chelsea wird wieder zurückkommen", versprach Lampard, dessen Club in der Premier League nur auf Platz elf liegt.

Auch Napoli muss sich verabschieden

Endstation war auch für den überlegenen Serie-A-Spitzenreiter Napoli. Das Heim-1:1 gegen Milan war nach dem 0:1 im ersten Duell zu wenig. Beide Teams vergaben einen Elfmeter, Napoli-Coach Luciano Spalletti hätte gerne einen weiteren Strafstoß gehabt. In der 36. Minute wurde Hirving Lozano von Rafael Leao im Sechzehner zu Fall gebracht, der Pfiff blieb jedoch trotz Rücksprache mit dem VAR aus. "Das war ein glasklarer Elfmeter, das kann man eigentlich nicht übersehen", ärgerte sich Spalletti.

Nur sieben Minuten später stand Leao neuerlich im Mittelpunkt. Der Portugiese startete tief in der eigenen Hälfte einen Sololauf über 70 Meter und legte anschließend uneigennützig für Olivier Giroud ab, der nur noch einschieben musste. Beim Torjubel deutete der Franzose an, seinem Assistgeber die Schuhe zu putzen. "Ich weiß, dass ich den Unterschied ausmachen kann", sagte Leao. Für Giroud gab es am Tag nach der Partie eine Belohnung: Der auslaufende Vertrag des 36-Jährigen wurde um ein Jahr bis 2024 verlängert.

Der 13 Jahre jüngere Leao erhielt großes Lob von seinem Trainer Stefano Pioli. "Er wird einmal ein Champion und ist es eigentlich schon. Wir alle genießen ihn", meinte der Italiener. Leao wurde im vorigen Jahr zum Spieler des Jahres in der Serie A gewählt. Diese Saison hatte er einige Schwächephasen. Doch pünktlich zu den wichtigsten Spielen im Europacup scheint er seine Topform wiedergefunden zu haben - Milan arbeitet schon seit Monaten daran, den Vertrag mit dem Offensivspieler zu verlängern.
 

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