Vor CL-Hit

Salzburg konnte "Körner sparen" - Bayern haderten

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Salzburg souverän, Bayern mit Problemen: Die Generalproben der beiden Teams in der Liga vor dem Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel am Dienstag in München sind unterschiedlich ausgefallen.  

An der Ausgangslage hat sich dadurch aber nichts verändert. Die "Bullen" können auch wegen des mittlerweile überwundenen "Corona-Chaos" trotz Hinspiel-1:1 nur überraschen. Mut macht jedenfalls, dass die Münchner beim 1:1 gegen Leverkusen Schwächen offenbarten.

"Wir fahren mit einem sehr guten Gefühl nach München. Wir werden das Spiel so angehen, dass wir danach im Viertelfinale stehen. Wir haben in Salzburg schon eine gute Leistung gezeigt, und das wird in München auch der Fall sein", sagte der wieder fitte Mittelfeldspieler Luka Sucic nach dem 4:0-Erfolg gegen Altach bei "Sky". Nach ungewollter Corona-Pause meldete er sich mit einem Treffer zurück. "Das macht mich noch glücklicher, so kann es weitergehen", meinte der 19-Jährige.

Comeback von Wöber und Camara

Auch Maximilian Wöber traf nach Covid-19-Infektion, mit Mohamed Camara gab ein weiterer Stammspieler gegen Altach sein Comeback. Als echte Bewährungsprobe für Bayern konnte die Vorstellung aber nicht gewertet werden. Wöber etwa wurde zur Pause ausgetauscht, Camara in der 62. Minute. Die Intensität gegen die Vorarlberger war zudem eine völlig andere, wie es in München der Fall sein wird. Noch dazu waren die Gäste als Bundesliga-Schlusslicht mit mittlerweile zehn Niederlagen in Folge kein Prüfstein.

"Die Partie war so wie wir es uns vorher gewünscht hatten auch mit Blick auf das Spiel in München", sagte Coach Matthias Jaissle. Junior Adamu (12.), Wöber (22.) und Sucic (26.) trafen früh. "In der ersten Halbzeit haben wir sehr viel richtig gemacht, danach haben wir sicher ein paar Körner in Richtung Dienstag sparen können", erläuterte Wöber. Ein nicht unwesentlicher Faktor, haben doch 17 positive Corona-Fälle bei Spielern zuletzt ihre Spuren hinterlassen.

Auch deshalb hatte Jaissle nach der Altach-Partie davon gesprochen, dass einige Spieler 90 Minuten gar nicht durchgehalten hätten. Seine Hoffnung ist aber da, dass sich dies bis Dienstag ändern könnte. "Die Hoffnung habe ich, ich stecke aber nicht in den Körpern der Spieler drinnen, weiß nicht wie die Erkrankung zugeschlagen hat. Wir versuchen sie bestmöglich vorzubereiten und dann werden wir sehen, was sie raushauen."

Fokus auf Adeyemi

Viele Augen werden auf Karim Adeyemi gerichtet sein, als Ex-Bayern-Kicker, wohl kommender Dortmund-Spieler und DFB-Teamstürmer. Ausgerechnet vor dem Bayern-Spiel erzielte dieser mit seinem 15. Liga-Saisontor (91./Elfmeter) seinen ersten Pflichtspieltreffer im Jahr 2022. "Es freut mich, dass er getroffen hat, das wird ihm Selbstvertrauen für Dienstag geben", sagte Jaissle. Ob die zuletzt verletzt fehlenden Noah Okafor oder Benjamin Sesko in der Allianz Arena eine Rolle spielen können, wird sich weisen. Jaissle hoffte bei den beiden auf eine "schnellstmögliche" Rückkehr, ohne Details zu nennen.

Sicher eine tragende Rolle wird Rasmus Kristensen spielen. Gegen Altach wollte man beim Rechtsverteidiger kein Risiko eingehen, nachdem er beim 0:0 in Pasching gegen den LASK am Mittwoch mit dem Kopf von Thomas Goiginger zusammengestoßen war. "Nach dem Spiel habe ich schon Kopfschmerzen gehabt, deshalb haben wir nach Rücksprache mit dem Teamarzt entschieden, dass wir kein Risiko nehmen", gab Kristensen Einblick. Er fühle sich super.

Bestreiten wird man das Match laut Jaissle trotz starker Vorstellung im Hinspiel in Wals-Siezenheim gegen die "beste Mannschaft der Welt" weiter als "krasser Außenseiter". Der wenig souveräne Auftritt der Münchner gegen Leverkusen hat da nichts geändert. "Dieses Ergebnis ist völlig egal, denn die Bayern spielen eine richtig gute Saison. Für die Ausgangssituation hat sich überhaupt nichts verändert", betonte Jaissle. Von Anspannung ist bei ihm keine Spur. "Ich bin nach wie vor entspannt und ruhig, die Vorfreude steigt", so Jaissle.

Neuer wohl im Tor

Von Freude war in München am Samstag nichts zu spüren. Das erste Eigentor in der langen Karriere von Thomas Müller zog beim 1:1 im Schlager gegen Leverkusen auf irritierende Weise den Stecker beim bis dahin total dominanten Münchner Starensemble - ein Fingerzeig für die Salzburger. Der folgende Leistungseinbruch weckte Zweifel auch an der mentalen Robustheit einiger Akteure. "Das passiert offensichtlich auch den Besten", bemerkte Nagelsmann gelassen zur missglückten Rettungsaktion Müllers in der 36. Minute.

Dabei landete der Ball nach einer eher harmlosen Freistoßhereingabe wegen eines Abstimmungsproblems im eigenen Tor. "Ich habe gerufen, dass ich ihn habe", schilderte Tormann Sven Ulreich, der gegen Salzburg wohl vom wieder fitten Manuel Neuer abgelöst werden wird, die Schlüsselszene. Müller war da aber schon im Sprung. "Die Kommunikation war anscheinend einen Tick zu leise. Thomas muss da hingehen. Er ist nicht happy, aber es wird ihn nicht nachhaltig umhauen", sagte Nagelsmann.

Die eingebüßten Punkte im Liga-Alltag sind für den Tabellenführer verschmerzbar, am Dienstag freilich würde ein 1:1 nicht reichen. "Am Dienstag zählt es. Das ist ein ganz wichtiges Spiel, das müssen wir gewinnen", mahnte Innenverteidiger Niklas Süle eindringlich. Er zeigte sich erstaunt, wie sehr "der unglückliche Ausgleichstreffer" sein Team ins Wanken brachte. "Wir haben eine der besten ersten 30 Minuten der Saison gespielt. Nach dem 1:1 waren wir verunsichert und sind ein bisschen zusammengefallen. Das darf uns nicht passieren", sagte Süle. 

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