"Irreguläres Tor"

Skandal: LASK wütet nach VAR-Blackout

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Der LASK unterlag im CL-Play-off Brügge daheim mit 0:1 - das Tor fiel aus einem strittigen Elfmeter.

Alles war Dienstagabend angerichtet für einen großen Fußballabend. Der LASK hatte das wohl größte Spiel der Vereinsgeschichte vor der Brust, 14.000 Zuseher auf der Gugl feuerten ihr Team an und die Linzer enttäuschten ihre Fans nicht. Von der ersten Minute an pressten sie die Belgier hinten rein und erspielten sich mehrere Top-Chancen. Nach rund 10 Minuten gab es dann eine Premiere. Nachdem der Referee völlig überraschend Elfer für Brügge gegeben hatte, kam es zur ersten VAR-Entscheidung in Österreich. Und die war enttäuschend, falsch und nicht nachvollziehbar.

Die spielentscheidende Szene im ausverkauften Linzer Stadion: Gernot Trauner traf Lois Openda im Strafraum leicht, der ging theatralisch zu Boden. Strittig war der von Hans Vanaken (10.) souverän verwandelte Elfmeter aber auch aus einem anderen Grund: Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak ahndete eine wohl leichte Abseitsstellung des Brügge-Angreifers noch vor dem Foulpfiff nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten (VAR) nicht - sehr zum Ärger der Linzer. "Auf so einem Niveau entscheiden Details, es ist dann ärgerlich, wenn das entscheidende Tor durch eine Fehlentscheidung fällt. Für was haben wir dann den VAR?", fragte LASK-Trainer Valerien Ismael.

Wie kann der Videoreferee das nicht beanstanden? Der LASK wütet, fühlt sich übergangen und betrogen. Ismael: "Die erste Szene von Brügge ist natürlich ärgerlich mit der Abseitsposition, doch noch mehr ärgert mich unsere Chancenverwertung. (...) Wir müssen das jetzt schnell verdauen, doch wenn Brügge weiterkommen will, müssen sie besser spielen. Ich bin schon lange im Geschäft, weiß daher, dass es noch eine Chance gibt."

Skandal: LASK wütet nach VAR-Blackout
© APA

Hier sah der Schiri ein Foul von Trauner

Standardkönig Peter Michorl fand drastischere Worte: "Wir haben ein irreguläres Auswärtstor bekommen, was ich gehört habe. Das ist natürlich bitter, wenn der Video-Assistent zum ersten Mal in Österreich erscheint und so eine krasse Fehlentscheidung macht." Emanuel Pogatetz stieß ins selbe Horn: "Sicher muss er es sehen, was soll ich sagen. Es ist natürlich bitter. Er muss es natürlich sehen, das ist sein Job. Er hat es nicht gesehen. Jetzt haben wir eh schon einen Video-Assistenten, und dann das."

LASK will Rapid-Partie verschieben

Trübsal blasen ist aber nicht angesagt - auch dank toller Paraden von Alexander Schlager, der den Bundesliga-Vizemeister in der zweiten Hälfte mehrmals vor dem 0:2 bewahrte. Ismael attestierte dem Ex-ÖFB-U21-Teamtormann eine "Topleistung". Die wird am kommenden Mittwoch (21.00 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) im fast 30.000 Zuschauer fassenden Jan-Breydel-Stadion neuerlich nötig sein. Der LASK braucht ein Tor, um in die Verlängerung zu kommen. Ab 2:1 würde jeder Sieg aufgrund der Auswärtstorregel den mit Millionen versüßten Aufstieg der Athletiker bringen. "Wir müssen einfach im Rückspiel konsequenter sein vor dem Tor", gab der französische Trainer die Marschroute vor.

Ans Aufgeben denkt bei den Linzern niemand. "Der Traum und unsere Chance lebt noch immer, die Ausgangsposition mit dem Auswärtstor für Brügge ist jetzt natürlich schwierig, doch wir können auf unsere Leistung aufbauen. Sie war in Ordnung, wir hatten genügend Chancen, müssen nur noch effizienter auftreten", erläuterte Abwehr-Routinier Emanuel Pogatetz. Laut Michorl habe man gesehen, dass man dem 15-fachen belgischen Meister Paroli bieten könne. "Wir haben noch die Chance, den Spieß umzudrehen, und ich bin überzeugt, dass wir das auch schaffen", blieb der "Mister Standard" optimistisch.

Die Belgier haben den Vorteil, dass ihre für Samstag angesetzt gewesene Meisterschaftspartie bei Charleroi verschoben wurde, um sich perfekt auf das CL-Rückspiel vorbereiten zu können. "Brügge hat alles auf ihrer Seite, um weiterzukommen. Ich bin aber schon lange dabei und weiß daher, dass es da noch eine Chance gibt, und die müssen wir nutzen", so Ismael. Ob die Linzer am Samstag in der Liga bei Rapid ranmüssen, ist indes fix. Der LASK stellte am (heutigen) Mittwoch einen Antrag bei der Bundesliga auf Verschiebung der Partie, der von den Hütteldorfern abgelehnt wurde.

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