Europa League

4:3 - Rapid zittert sich gegen Dundalk zum ersten Sieg

Teilen

Rapid Wien gelingt in der Gruppenphase der Europa League der erste Sieg. Gegen Dundalk zitterte man sich mit einem 4:3 zu den ersten drei Punkten.

Rapid hat in der Europa League im dritten Auftritt den ersten Sieg eingefahren. Beim hart erkämpften 4:3 (1:1) gegen den irischen Außenseiter Dundalk mühten sich die Wiener am Donnerstagabend lange, ehe die ersten Punkte in der Gruppenphase fixiert waren. Maximilian Hofmann (87.) nach einem Fehler des gegnerischen Torhüters und der eingewechselte Yussuf Demir (90.) ließen die Grünweißen im leeren Allianz Stadion am Ende jubeln.
 
 
Dundalk hatte durch Patrick Hoben (7.) früh zugeschlagen und hoffte nach dem 2:2 per Foul-Elfmeter durch David McMillan (81.) auf den ersten Zähler. Davor hatte Rapid die Partie nach Toren von Kapitän Dejan Ljubicic (22.) und Kelvin Arase (79.) gedreht. Tief in der Nachspielzeit verkürzte McMillan erneut vom Elferpunkt (96.). Das Team von Trainer Dietmar Kühbauer wird in drei Wochen in Irland zur Retourpartie antreten. In der Gruppe mit Arsenal und Molde sind die Aufstiegschancen vorerst intakt.
 
4:3 - Rapid zittert sich gegen Dundalk zum ersten Sieg
© GEPA
× 4:3 - Rapid zittert sich gegen Dundalk zum ersten Sieg
 
Das erste Fußball-Bewerbsspiel nach der Terrorattacke in Wien am vergangenen Montag startete mit einer Trauerminute für die Opfer des Anschlags. Rapids Profis liefen mit Trauerflor ein, der Block West gedachte der Toten und ihrer Angehörigen per Transparent. Zuschauer fehlten aufgrund der Corona-Verordnung der Regierung.
 
 
Dundalk lief nicht in Bestformation ein. Trainer Filippo Giovagnoli schonte laut irischen Beobachtern Akteure für den Liga-Abschluss gegen die Sligo Rovers am Montag, wo es für Dundalk um einen Europacup-Startplatz geht. Bei Rapid fehlte der nach einem Mittelhandknochenbruch noch nicht fitte Taxiarchis Fountas. Der erkrankte Marcel Ritzmaier war ebenfalls absent, der Mittelfeldmann fehlte aber nicht aufgrund einer Corona-Infektion, wie Rapid betonte.
 

Tormann Gartler rutscht beim 0:1 weg

Für die Hütteldorfer begann die Partie mit einem Fehlstart. Hoben setzte sich nach einer Flanke in den Strafraum im Luftduell mit Hofmann durch, Rapid-Keeper Paul Gartler konnte den Kopfball nicht bändigen, da er beim Abwehrversuch wegrutschte. In der Entstehung des Treffers blieb eine abseitsverdächtige Aktion der Iren ungeahndet. Rapid haderte damit nicht, sondern war bemüht, seiner Favoritenrolle gegen den spielerisch unterlegenen Kontrahenten gerecht zu werden.
 
Christoph Knasmüllner kam dem raschen Ausgleich nahe (13.), ehe Ljubicic aus rund 25 Metern aus halbrechter Position abzog und über Dundalks unsicheren Torhüter Aaron McCarey hinweg unter die Latte traf. Ercan Kara hätte keine Minute später nachlegen können, Rapid ließ dem Gegner aber auch Raum zum Konter. So fehlte Michael Duffy am Ende seines Laufs im Abschluss die Kraft, um sein Team wieder voran zu bringen (29.). Knasmüllner scheiterte mit einem Volley noch an McCarey, dann war eine aus grünweißer Sicht ausbaufähige Halbzeit zur Ende. Das 1:1 zur Pause war in Summe leistungsgerecht.
 

VAR hätte Spiel beeinflusst 

Blut floss zu Beginn der zweiten Halbzeit. Gartler fuhr nach einem Eckball die Hände hoch und traf Mitspieler Mateo Barac im Gesicht. Der Kroate musste mit einer Nasenverletzung vom Feld, Mario Sonnleitner kam in die Innenverteidigung. Die Partie wurde in der Folge turbulenter, wobei beide Teams oft ungebremst durchs Mittelfeld marschierten. Ljubicic fiel zunächst im gegnerischen Strafraum, im Gegenstoß agierte Hofmann gegen Duffy mit viel Risiko. Beide Szenen hätten wohl eine VAR-Begutachtung nach sich gezogen, der Video-Assistent kommt in der Europa-League-Gruppenphase aber nicht zum Einsatz.
 
4:3 - Rapid zittert sich gegen Dundalk zum ersten Sieg
© GEPA
× 4:3 - Rapid zittert sich gegen Dundalk zum ersten Sieg
 
Das Unentschieden war für Rapid zu wenig, das Offensivspiel ohne Fountas und Ritzmaier stockte. Die Kühbauer-Elf legte ab der 70. Minute gegen schwächer werdende Iren aber zu. So kam der nach einer Corona-Erkrankung wieder fitte Demir ins Spiel und bewies sogleich Qualitäten. Der zuvor unscheinbare Arase brachte Rapid nach einer Unsicherheit von McCarey scheinbar entscheidend voran. Zwei Minuten später profitierte Dundalk aber von einem Patzer von Sonnleitner. Der Routinier brachte den Ball nicht weg und den heranstürmenden McMillan zu Fall. Der Strafstoß des Gefoulten fiel unplatziert aus, über Gartlers Hand ging der Ball aber ins Tor.
 
In einem Spiel mit Patzern hüben wie drüben vermochte Rapid den letzten des Gegners entscheidend zu nutzen. Hofmann verwertete nach einem kurz abgespielten Eckball per Kopf, McCarey zeigte dabei eine Flugeinlage ins Nichts. Demir bewies danach noch sein Talent, als er nach einem Antritt überlegt traf.
 

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Ich habe schon schönere Tage gehabt. Wir haben es uns selbst extrem schwer gemacht. Nach dem 0:1 haben wir nie Druck aufbauen können, sehr umständlich und langsam gespielt. Zum Glück sind wir mit einem Weitschuss zurückgekommen. Auch in der zweiten Hälfte haben wir nicht das gespielt, was wir können. Es war wichtig, den Dreier einzufahren, aber wir können es besser. Wir haben den Muss-Sieg gemacht, das war das Schönste an diesem Spiel. Wenn wir nicht gewonnen hätten, hätten wir uns wahrscheinlich vom Aufstieg verabschieden können."
 
Maximilian Hofmann (Rapid-Spieler): "Wir sind genauso gestartet, wie wir es nicht wollten. Nach dem 0:1 waren wir zu hektisch und umständlich. Es war ein Arbeitssieg, wir haben es uns leichter vorgestellt und hätten es uns auch leichter machen können."
 
Filippo Giovagnoli (Dundalk-Trainer): "Wir haben eine großartige Leistung gebracht, die Mannschaft hätte mehr verdient. Wir hätten sogar 3:2 in Führung gehen können. Das Ergebnis ist nicht gut für uns, aber wir blicken jetzt positiver in die Zukunft."
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.