Der deutsche Bundesligist erlebte ein turbulentes Europacup-Comeback.
Es begann als friedliche Mega-Party, ehe sie einen unrühmlichen Verlauf nahm: Das erste Europacup-Spiel des 1. FC Köln nach 25 Jahren beim FC Arsenal musste am Donnerstag nach einem versuchten Blocksturm der Fans aus Sicherheitsgründen um eine Stunde verschoben werden. Drei FC-Anhänger wurden vor der Partie im Emirates Stadium in London zunächst festgenommen.
Ursprünglich sollte das Spiel um 21.05 Uhr angepfiffen werden. Nach der Verschiebung wurden gegen 21.00 Uhr die Kölner Fans in den Block gelassen. Arsenal teilte gegen 21.30 Uhr mit, dass die Situation weitgehend unter Kontrolle sei und an der geänderten Anstoßzeit festgehalten werden könne. Die Teams kamen auf den Platz, um sich warm zu machen.
Am Mittag hatten die bis zu 15.000 Fans des von Peter Stöger betreuten Clubs noch für stimmungsvolle Bilder gesorgt. Friedlich und lautstark singend waren sie in einem großen Fanmarsch zum Stadion gewandert. Obwohl der FC für das Spiel nur 2.900 Tickets zugebilligt bekommen hatte, hatte sich rund die fünffache Anzahl an Fans auf den Weg in die britische Metropole gemacht. Einige von ihnen kamen sogar mit dem Fahrrad oder Motorrollern.
Fans wurde der Einlass verweigert
In der Stadt ging zuvor alles friedlich zur Sache: Die Kölner feierten ausgelassen, sie hatten unter anderem ein dreistöckiges Pub komplett gemietet. Vor dem Stadion kam es aber zu Unruhen. Einige Kölner Fans hatten sich mit Tickets für den neutralen Zuschauer-Bereich eingedeckt. Diesen verweigerte Arsenal wie angekündigt den Einlass.
Daraufhin war es zu Rangeleien zwischen einzelnen Anhängern und den Sicherheitskräften gekommen. 30 bis 50 Kölner Fans versuchten einen Blocksturm und wurden von den Beamten aufgehalten.
We just had this coming down the street. Koln fans arriving for a trip to the Emirates Stadium. Long walk! pic.twitter.com/tUPHNTvx4r
— Ken Loach (@KenLoachSixteen) 14. September 2017
Offizieller Grund für die Verschiebung des Anstoßes um eine Stunde war nach Angaben eines Arsenal-Sprechers die Tatsache, dass sich rund um das Stadion zu viele Kölner Fans ohne Tickets befanden. Aus diesem Grund ließen die Sicherheitskräfte die Heimfans zunächst nicht in den Stadion-Umlauf.
Arsenal erklärte, man sei darauf vorbereitet gewesen, dass viele Fans ohne Ticket nach London kommen. Das Problem: Die Tickets für andere Blöcke waren für deutsche Fans leicht erwerbbar, die Warnung, dass diese keinen Einlass garantierten, kam erst zwei Tage vor dem Spiel.
Die Europa-League-Teilnahme hatte bei den FC-Fans für große Euphorie gesorgt. Obwohl sich nur Mitglieder für Auswärtskarten bewerben konnten, gingen beim Verein alleine für das Arsenal-Spiel 20.465 Bewerbungen ein. Die drei Heimspiele gegen die Gunners, BATE Borissow und Roter Stern Belgrad sind mehrfach überbucht.
Köln unterlag Arsenal in London nach 1:0-Führung
Der 1. FC Köln ist nach 25-jähriger Absenz mit einer Niederlage in den Fußball-Europacup zurückgekehrt. Zum Auftakt der Europa League verlor die Truppe von Trainer Peter Stöger am Donnerstagabend bei Arsenal in London nach 1:0-Führung noch mit 1:3. Die Partie war aus Sicherheitsgründen erst mit einer einstündigen Verspätung angepfiffen worden.
Zehn Minuten nach dem verspäteten Angriff ging die Mannschaft des österreichischen Trainers durch Jhon Cordoba in Führung. Sead Kolasinac (49.), Alexis Sanchez (67.) und Hector Bellerin (82.) schafften mit ihren Treffern in der zweiten Hälfte aber die Wende.