Noch drei Hürden - dann ist Rapid am Ziel. Doch Vorsicht! Die verbleibenden Gegner Kärnten, Altach und Ried sind gefährlicher, als es scheint...
Die Meisterformel ist ganz einfach: Drei Spiele, drei Siege – dann hat Rapid den Titel sicher. Doch Vorsicht! Auf der Zielgeraden herrscht erhöhte Stolpergefahr – auch wenn die restlichen Gegner eigentlich kein Problem sein dürften. „Wir sind immer noch nicht durch!“, warnt Rapid-Kapitän Steffen Hofmann auch nach dem 2:1 beim LASK.
34. Runde: Rapid – Kärnten
Drei Spiele, drei Siege
(8:1 Tore) – Rapids bisherige Saisonbilanz gegen den Retortenklub ist
makellos. Daheim siegten die Grün-Weißen im Herbst gar mit 4:0. Eigentlich
dürfte die Schinkels-Truppe kein ernstliches Hindernis am Weg zum 32.
österreichischen Meistertitel sein. Aber Vorsicht: Kärnten kämpft nach wie
vor gegen den Abstieg. Seit dem vergangenen Wochenende beträgt der Vorsprung
auf Schlusslicht Innsbruck nur mehr drei Zähler. Und: „Kärnten hat seit fünf
Spielen nicht verloren“, warnt Hoffman.
Zudem hat Kärntens Abwehrchef Martin Hiden (bis Sommer von Rapid ausgeliehen) noch eine offene Rechnung mit Rapid-Coach Peter Pacult zu begleichen. Pacult hatte seinem Ex-Kapitän eine unprofessionelle Einstellung während seiner Zeit bei Rapid vorgeworfen („Ich kann mich nicht über eine falsche Position beschweren und bei den Medien beklagen“). Das riecht nach Revanche. Aber: Hiden (Rippenprellung) fällt fast sicher aus.
Stolper-Gefahr für Rapid: 30 Prozent
35. Runde: Rapid – Altach
Altach ist heuer der Angstgegner
von Rapid: Nur drei Punkte holten Hofmann & Co. aus den bisherigen drei
Matches (2:4 Tore). Alarmstufe Rot gegen Altach! Im Herbst setzte es eine
ganz herbe 0:2-Heimklatsche. „Das war eine der bittersten Stunden der
Saison“, bekennt Steffen Hofmann. „Altach hat uns ausgekontert.“ Auch
diesmal werden die Vorarlberger brennheiß sein. Schließlich hatten die
Hütteldorfer nach Altachs 2:1-Heimsieg im Februar Protest eingelegt. Grund:
Der Elfmeter zu Roland Kirchlers 1:0-Führungstreffer war zu früh freigegeben
worden …
Stolper-Gefahr für Rapid: 40 Prozent
36. Runde: Ried – Rapid
Ried platzt aus allen Nähten, wenn
Rapid in der letzten Runde im Innviertel gastiert. 1.700 der 7.600 Tickets
gingen an Rapid-Fans. Doch gibt es in Ried wirklich etwas zu feiern? Nach
dem Trainerwechsel zieht ein frischer Wind durch Ried. „Man weiß nie, was so
eine Maßnahme bewirkt“, sagt auch Hofmann.
Die Oberösterreicher stehen mehr denn je in der Pflicht. Nach einer völlig enttäuschenden Saison mit insgesamt drei Trainern will der letztjährige Vizemeister den Fans einen versöhnlichen Ausklang bieten. Was gäbe es da Schöneres als einen Heimsieg gegen den österreichischen Rekordmeister? Aber Ried ist krasser Außenseiter: In den bisherigen drei Vergleichen der Saison unterlagen Herwig Drechsel & Co. jeweils klar: mit 0:3 (daheim) sowie mit 0:4 und 0:4 in Wien.
Stolper Gefahr für Rapid: 30 Prozent
Von Rolf Heßbrügge/ÖSTERREICH