Im "Kampf um Europa" trennten sich Sturm Graz und die Austria mit einem 2:2 Unentschieden. Mattersburg präsentierte sich in Ried desolat.
Das Duell um Platz drei in der Fußball-Bundesliga hat am Samstagabend keinen Sieger gebracht. Sturm Graz und Austria Wien trennten sich nach einem ansehnlichen und abwechslungsreichen Match mit 2:2 (2:1), wobei die Hausherren nach Toren von Jakob Jantscher (1.) und Andreas Hölzl (35.) bereits 2:0 geführt hatten. Doch Rubin Okotie (45.+2) und Matthias Hattenberger (82.) sorgten mit ihren Treffern noch für die unterm Strich gerechte Punkteteilung.
Serien prolongiert
Mit diesem Remis wurden auch zwei Serien
verlängert: Sturm wartet weiter seit 19. August 2006 (1:0) auf einen
Heimsieg gegen die Austria, die ihrerseits im Jahr 2009 in der Liga noch
immer nicht in der Fremde gewonnen hat. In der Tabelle liegen die Grazer
weiterhin nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor den weiterhin
punktegleichen Wienern.
Blitzstart von Sturm
Die Steirer starteten optimal in die Partie,
denn bereits nach 52 Sekunden hieß es vor 15.327 Zuschauern in der
ausverkauften UPC-Arena 1:0: Nach einem Idealpass von Muratovic in den
Strafraum auf Jantscher ließ dieser sowohl Bak als auch Blanchard aussteigen
und besorgte die Führung. Mit dem Blitztor im Rücken dominierten die Steirer
zunächst klar. So verfehlte etwa ein Fernschuss von Hlinka sein Ziel nur
knapp (11.), und bei einem Stanglpass von Haas rettete Krammer noch gerade
vor Muratovic (21.).
Austria verhalten
Die Austria kam nur selten zu
Entlastungsangriffen, bei diesen war sie aber gefährlich. Ein toller
Sulimani-Volley in Minute 34 aus spitzem Winkel erinnerte dabei ein wenig an
den legendären EM-Finaltreffer des Niederländers Marco van Basten aus dem
Jahre 1988, verfehlte jedoch sein Ziel. Postwendend erhöhte Sturm auf 2:0:
Mittelfeldmotor Muratovic spielte auf Hölzl, der mit einem beherzten Schuss
aus knapp 20 Metern sein neuntes Saisontor erzielte.
Anschlußtreffer
Erst im Finish von Hälfte eins löste sich
die Austria aus der Umklammerung der Steirer, die unmittelbar vor dem
Pausenpfiff den Anschlusstreffer zur Kenntnis nehmen mussten: Okotie ließ
sich nach einem herrlichen Lochpass von Bazina die Chance nicht entgehen und
stellte mit seinem elften Saisontreffer auf 1:2.
Wenig Chancen
Durch dieses Tor wurde der Spielrhythmus der
Steirer, die sich in Hälfte zwei viel schwerer taten, zurückdrängen ließen
und aufs Kontern verlegten, entscheidend gebrochen. Die Austria kam aber
trotz der nun klaren Feldüberlegenheit nur zu wenig nennenswerten
Großchancen wie etwa durch Bazina, der in Minute 65 an Sturm-Schlussmann
Gratzei scheiterte.
Safar im Mittelpunkt
Aus diesem Grund setzte Austria-Coach Karl
Daxbacher alles auf eine Karte und brachte Stürmer Diabang anstelle von
Kapitän Blanchard (70.). Nur wenige Sekunden nach diesem Tausch bewahrte
Safar die Austria vor weiteren Gegentreffern: Zunächst entschärfte der Ungar
eine "Granate" von Kandelaki, ehe er nach dem anschließenden Corner den
Matchball von Muratovic mit einer Glanztat parierte (71.).
Ausgleich
In Minute 81 wurden die Offensivbemühungen der Austria
aber schließlich mit dem verdienten Ausgleichstreffer belohnt: Nach einem
Acimovic-Corner war Hattenberger mit dem Kopf zur Stelle und sorgte dafür,
dass das Bundesliga-Duell um Platz drei, der zur Teilnahme an der Europa
League (bisher UEFA-Cup) berechtigt, weiter spannend bleibt.
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Austria Kärnten - SV Kapfenberg
Austria Kärnten schleppt
sich weiter wie ein weidwundes Tier durch die österreichische Fußball-Liga.
Die Elf von Frenkie Schinkels kassierte in der 33. Runde zu Hause eine
0:2-(0:2)-Schlappe gegen Kapfenberg und damit die dritte Niederlage en
suite. Der Tabellensechste, der erneut ein äußerst schwaches Spiel
ablieferte, erreichte in den vergangenen sieben Spielen nur einen Punkt.
Doppelpack
Ein Doppelpack von Felfernig (22., 31.) entschied die
Partie zugunsten der Gäste, die nach dem zweiten Sieg in Folge auch rein
rechnerisch von allen Abstiegssorgen erlöst sind. Kärnten wartet hingegen
seit fünf Spielen auf einen Treffer.
Engagierte Kapfenberger
Kärnten kam dem Wunsch von Präsident
Mario Canori, man möge sich doch wieder zusammenreißen, in der ersten Hälfte
nicht nach. Kapfenberg, mit der gleichen Aufstellung wie beim 2:1-Sieg über
Ried vor einer Woche, zeigte von Beginn an mehr Engagement und Kampf,
Kärnten hingegen verlor in ersten 25 Minuten fast jedes Duell. Coach
Schinkels, der auf Ortlechner, Junuzovic, Riedl und Chiquinho verzichten
musste, hatte stark umgestellt und Manuel Weber in die Defensive, Jagne nach
längerem wieder von Beginn an in den Sturm beordert.
Schwache Partie
In einer schwachen Partie kam aber auch
Kapfenberg nur selten zu Chancen, die Treffer waren denn auch mehr den
Abwehrschwächen der Hausherren geschuldet. In der 22. Minute hob sich ein
Ball von Felfernig, der das Spielgerät nach einem Pass eigentlich nur unter
Kontrolle bekommen wollte, über den etwas zu weit vor dem Tor stehenden
Schranz zum 1:0 für die "Falken" ins den Kärntner Kasten. Fast genau zehn
Minuten später war es wieder Felfernig, der nach einer nur mäßig geglückten
Parade von Schranz einen schweren Patzer Bubeniks im Strafraum ausnützte, um
auf 2:0 zu erhöhen (31.).
Kärnten kommt auf
Erst nach dem Seitenwechsel zeigte sich
Kärnten, das kurz vor der Pause Hinum nach Foul von Akoto mit Verdacht auf
Mittefußknochenbruch verlor, verbessert. Das Kollektiv vom Wörthersee begann
zu kämpfen und erarbeitete sich ein klares Übergewicht. Das Geschehen
spielte sich vor allem in der Hälfte der Truppe von Werner Gregoritsch ab,
dennoch fand man kein Mittel, um Kapfenberg wirklich gefährlich zu werden.
Die größte Chance vergab gleich nach Wiederbeginn Sandro, der nach idealem
Pass von Schumacher nur die Stange traf (50.). Wenig später scheiterte
Schumacher, der nach der Pause für Mair gekommen war, noch per Kopf bzw. mit
einem Schuss aus der Drehung.
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SV Ried - SV Mattersburg
Der SV Mattersburg hat im
Abstiegskampf aus der Freitag-Niederlage von Altach gegen den LASK kein
Kapital schlagen können. Die Burgenländer kassierten am Samstag gegen SV
Ried durch Treffer von Nacho (24.), Salihi (31., 59.) und Drechsel (41.)
eine 0:4-(0:3)-Auswärtsniederlage und liegen damit drei Runden vor Schluss
weiterhin nur dank der besseren Tordifferenz vor dem Schlusslicht aus
Vorarlberg.
Ersten Minuten gehören den Gästen
Dabei erarbeiteten
sich die Gäste zunächst eine leichte Feldüberlegenheit, ohne aber ernsthaft
vor das Rieder Gehäuse zu kommen. Die schwach gestarteten Innviertler
hingegen gingen mit ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion in Führung,
als Nacho in der 24. Minute eine scharfe Hereingabe von Mader mit dem
Hinterkopf verwertete.
Ried dominiert
Mit diesem Gegentreffer war es um die Ordnung im
Spiel der Mattersburger geschehen, plötzlich durften die in dieser Saison
vor eigenem Publikum weiter ungeschlagenen Hausherren nach Belieben schalten
und walten und sorgten noch in der ersten Hälfte für die Entscheidung. In
der 31. Minute ließ Goalie Gerdenitsch, Ersatzmann für die verletzten Bliem
und Borenitsch, einen Querpass von Kujabi fallen, Salihi musste nur noch aus
kurzer Distanz abstauben. Zehn Minuten später war Drechsel nach
Nacho-Vorlage mit einem Schuss von der Sechzehnerlinie erfolgreich.
Auflösungserscheinungen
Nach dem Seitenwechsel verstärkten
sich die Auflösungserscheinungen der Mattersburger. Angriff um Angriff
rollte zunächst in Richtung SVM-Strafraum, doch die im Stile eines
Absteigers agierenden Burgenländer hatten Glück und mussten nur noch einen
Gegentreffer durch Salihi (59.) hinnehmen, der Mravac mühelos aussteigen
ließ und ins lange Eck einschoss. Danach ließen die Rieder Gnade vor Recht
ergehen und agierten nicht mehr mit der letzten Konsequenz.
Abstiegssorgen
Durch die hohe Niederlage schrumpfte der Vorsprung
der im gesamten Spieljahr auswärts sieglosen Mattersburger (der bisher
letzte SVM-Treffer in der Fremde fiel im vergangenen Dezember) auf Altach
auf fünf Tore. Angesichts der desolaten Leistung im Fill-Metallbau-Stadion
dürfte den Burgenländern auch die laut Papierform leichtere Auslosung keine
große Hoffnung machen. Die Truppe von Franz Lederer trifft noch auf Austria
Kärnten (h), Rapid (a) und den LASK (h). Altach bekommt es mit der Austria
(a), Kapfenberg (h) und Salzburg (a) zu tun.