Neuer starker Mann

Kraft übernimmt bei Wacker das Ruder

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Ex-Ried-Coach kommt vorerst nicht nur als Sportdirektor, sondern übernimmt interimistisch von Söndergaard auch das Traineramt.

Helmut Kraft ist am Montag als neuer Sportdirektor des FC Wacker Innsbruck präsentiert worden. Der Tiroler wird vorerst interimistisch auch das Traineramt beim sieglosen Tabellenschlusslicht der T-Mobile Fußball-Bundesliga übernehmen und zumindest bei den beiden Heimspielen gegen Altach am Mittwoch und gegen Austria Wien am Samstag auf der Bank sitzen. Kraft handelte mit Innsbruck einen unbefristeten Vertrag als Sportdirektor mit entsprechenden Kündigungsfristen aus und plant eine Verstärkung des Kaders in der Winterpause.

Heimkehr
Der neue Sportdirektor, der im Herbst 2004 bei den Tirolern überraschend als Trainer durch Stanislaw Tschertschessow abgelöst worden war, sprach davon, dass er froh sei, wieder bei Wacker zu arbeiten. "Die Trennung damals war bitter, ich habe aber immer gewusst, was ich dem Verein zu verdanken habe. Durch ihn konnte ich in der Bundesliga Fuß fassen", sagte Kraft. "Ich habe mich auswärts weiterentwickeln können, habe mit Ried zweimal im UEFA-Cup internationale Erfahrungen sammeln können. Und es ist schön, in Ried eine intakte Mannschaft hinterlassen zu haben."

Gespräch mit Söndergaard
Kraft, der am vergangenem Samstag beim 3:0-Sieg über den LASK noch auf der Rieder Bank gesessen war, führte am Sonntag bereits in langes Gespräch mit dem abgelösten Innsbruck-Trainer Lars Söndergaard. "Ich werden den Spielern klar machen, dass in dieser Situation Lars nicht der Alleinschuldige ist", sagte Kraft, "sondern die Spieler selbst in der Schuld stehen." Sofort nach der Präsentation führte Kraft ein langes Gespräch mit der Mannschaft.

Nächste Seite: Abstand auf Altach verkürzen

Als vordringlichstes Ziel nannte Kraft, den Abstand zu Altach zu verkürzen. "Ideal wäre es, Altach bis zur Winterpause zu überholen", sagte der 49-Jährige. "Dann können wir nachjustieren." Das heißt, der Verein soll sich - nach der erfolgreichen finanziellen Konsolidierung bei der Generalversammlung am 9. November - in der Winterpause verstärken. Kraft ist klar, dass besonders im Angriffsbereich Handlungsbedarf besteht.

Trainersuche
Als seine vorerst wichtigste Aufgaben als Sportdirektor sieht Kraft die Trainersuche. "Die Doppelgleisigkeit als Sportchef und Trainer will ich nur ein, zwei Wochen machen. Denn sonst leidet immer eine Funktion darunter", sagte Kraft. Auf die Frage nach dem Wunsch-Kandidaten nannte er scherzhaft Jose Mourinho, legte dann aber doch das Profil vor: "Es muss ein Trainer sein, der auf die Mannschaft eingeht. Der modernen Fußball mit viel Laufarbeit im Training auch umsetzt."

Amateur-Mannschaft soll geformt werden
Weiters will Kraft den Kader verbessern, den Unterbau mit einer eigenen Amateur-Mannschaft auf breitere Beine stellen. Und schließlich die Tiroler BNZ-Teams wieder in den Verein integrieren. Diese stehen derzeit unter der Obhut des Tiroler Fußballverbandes.

Dass Innsbruck im Nachtragsspiel am Mittwoch (18.15 Uhr) unter Druck steht, weiß Kraft. "Es hilft aber niemandem, diese Partie schon als Endspiel zu bezeichnen", sagte Kraft, der seinen neuen Posten in Innsbruck nicht als Schleudersitz bezeichnen will, sehr wohl aber als schwierige Aufgabe.

Ablöse
Die Innsbrucker zahlten an den SV Ried für Helmut Kraft eine Ablöse, bestätigte Wacker-Obmann Gerhard Stocker. Über die Höhe wurde jedoch Stillschweigen vereinbart.

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