Ein Jahr vor Heim-EM

Mega-Krise: Luft für DFB-Trainer Flick wird dünn

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Ein Jahr vor Heim-EM läuft der Neuaufbau maximal schleppend  

Für Deutschlands Fußball-Nationalteam ist der Weg Richtung Heim-EM im kommenden Jahr weiter mit Rückschlägen gepflastert. Nach dem 0:1 im Test gegen eine biedere polnische Mannschaft blieben Hansi Flick nur Zweckoptimismus und Durchhalteparolen im laufenden Neuaufbau. "Ich bin sehr zuversichtlich, was unseren Weg angeht", sagte der deutsche Teamchef. "Wir werden im nächsten Juni eine funktionierende Mannschaft haben."

Polen-Star Robert Lewandowski sprach den Deutschen bei ihrem Generationenwechsel Mut zu. "Deutschland hat noch Zeit bis zur EM. Man muss geduldig bleiben. Deutschland wird besser spielen", sagte der in Warschau zur Pause ausgewechselte Torjäger. "In der zweiten Halbzeit hatte Deutschland viele klare Chancen. Wir hatten ein bisschen Glück." Doch das Tor von Arsenal-Abwehrmann Jakub Kiwior in der 31. Minute nach einem Eckball und ein starker Schlussmann Wojciech Szczesny genügten den wesentlich routinierteren Polen zum Sieg.

Nur 4 Siege in 15 Partien

Drei Partien am Ende einer langen Saison seien nicht zuletzt eine "große Herausforderung für alle Spieler", meinte Lewandowski angesichts der DFB-Planung mit drei Länderspielen im Juni. Nach dem 3:3 gegen Ukraine und dem 0:1 in Polen sprach Deutschlands Medienlandschaft vor dem abschließenden Match in Gelsenkirchen gegen Kolumbien bereits von einem eminent wichtigen Test für die EM-Stimmung.

Drei sieglose Spiele nacheinander, nur vier Siege aus den vergangenen 15 Partien - die jüngste Bilanz unter Flick dient bei Weitem nicht dazu, ein Jahr vor der Heim-EM die Nation mitzuziehen. Er könne die Kritik und die Skepsis verstehen, sagte Flick, ehe er sich wieder auf die Phrasen von "Phasen" und "Prozessen" zurückzog. "Wir müssen fighten und gewinnen." Am besten natürlich gegen Kolumbien. "In dem Prozess, in dem wir gerade sind, ist ein Sieg einfach sehr, sehr wichtig, weil es einfach Vertrauen gibt und dann auch ein bisschen Ruhe reinkommt."

"Wir haben verloren, das ist schon bitter", gestand Abwehrmann Antonio Rüdiger. "Den Spielverlauf spiegelt das Ergebnis nicht wider. Die haben eine Chance und treffen. Wir brauchen halt leider etwas mehr." Der als Kapitän fungierende Joshua Kimmich meinte, "natürlich" trage der Trainer die Verantwortung für Aufstellung, Taktik und Herangehensweise. "Aber am Ende sind wir Spieler auf dem Platz und müssen das mit Leben füllen." Eine Trainerdiskussion sieht der Bayern-Profi nicht. Die Mannschaft stehe hinter Flick.
 

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