"Vorne fehlt Knipser"

Das sagt Marcel Koller zum Abschied

Teilen

Marcel Koller konnte im letzten Spiel gegen Moldawien noch einen Sieg einfahren.

Die Ära Marcel Koller ist Geschichte, der Schweizer verabschiedete sich von den mitgereisten österreichischen Fans in Moldawien mit einem Lächeln. Der knappe, aber verdiente Erfolg war nach dem tollen 3:2-Sieg gegen Serbien am Freitag ein schöner Abschluss.

Die Spieler - allen voran Marko Arnautovic - werden den Coach sehr vermissen. Arnautovic: "Ein Abschied ist nichts Schönes. Wir müssen uns von einem erfolgreichen Trainer, einem guten Menschen trennen. Er hat uns viel gelernt. (...) Es hat sich vor dem Spiel viel um den Trainer gedreht, nichts über uns. Der Trainer hat gesagt, dass wir unser Spiel machen sollen. Wir hatten genug Chancen, Moldawien war extrem defensiv. Ich denke, wir haben das gut gemacht."

Marcel Koller analysierte das Spiel trocken: "Es hat ein wenig Spannung im Spiel gefehlt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht so schnell gespielt, der Rhythmus hat gefehlt. Der Gegner war auch sehr defensiv eingestellt und hat auf Konter gelauert. Mit dem Systemwechsel war es in der zweiten Halbzeit besser. Wir hatten auch wieder Chancen, was soll man da sagen. An dem müssen sie arbeiten. Aber wir haben noch den Sieg geholt. Wir werden es heute noch genießen. Ich habe mich bei den Spielern bedankt, wir werden heute Abend noch ein Gläschen trinken."

Zum Abschied stellte der von den Fans gefeierte Koller fest: "Es waren wunderschöne Jahre, nicht nur im Fußball. Österreich ist ein wunderschönes Land. Es gibt Hochs und Tiefs, das wissen wir. Wir haben dem neuen Teamchef ein paar junge Spieler präsentiert, wir haben einen Wechsel gemacht. Aber man hat gesehen, dass die Jungen noch Zeit brauchen. Es ist schon Qualität da. Vorne fehlt noch ein Knipser. Aber wir sind nur Österreich, nicht Deutschland, Spanien oder Frankreich."

Auch ÖFB-Präsident Leo Windtner lobte noch einmal Kollers Arbeit: "Das Ende ist versöhnlich, gegen Serbien war es ein sehr gutes Match, heute haben wir die Pflicht erfüllt. Von der Ära Koller wird die fulminante Quali für die Euro 2016 in Erinnerung bleiben. Es wird auch bleiben, dass Fußball in Österreich einen höheren Stellenwert bekommen hat." Zur Teamchef-Suche: "Ich gehe davon aus, dass wir am 30. Oktober einen neuen Teamchef bestimmen können. Das Trainingslager im November hat großen Wert für die Schritte im kommenden Jahr."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.