Real schreibt unter Coach Bernd Schuster Ligageschichte: 47 Punkte nach Hinrunde - soviel, wie noch kein spanischer Klub zuvor.
Bernd Schuster hat mit Real Madrid spanische Fußballgeschichte geschrieben: Mit dem 2:0-Auswärtssieg gegen Schlusslicht UD Levante schlossen die "Königlichen" die Hinrunde als bisher bester Wintermeister der Primera Division mit der Rekordzahl von 47 Punkten ab.
Verlässlicher van Nistelrooy
Bei Real gab es für Schuster
trotz der Rekordbilanz in der Geschichte der Primera Division nicht nur Lob.
Die Madrilenen benötigten bei Schusters Ex-Verein Levante einen umstrittenen
Elfmeter, um durch Ruud van Nistelrooy (76.) in Führung zu gehen. Der
Niederländer erzielte in der 88. Minute auch das 2:0.
"Real holt mehr Punkte als alle anderen Clubs, spielt aber keinen Deut besser", meinte "El Pais". Schuster selbst räumte ein: "Mit dem Resultat bin ich zufrieden, mit unserem Spiel nicht." Und "As" gab zu bedenken: "Wenn Real weiter so schlecht spielt, wird für die Madrilenen die Rückrunde noch lang werden."
"Fliegenfänger" Hildebrand
Während Schuster mit
dem spanischen Fußballrekordmeister auf einer beispiellosen Welle des
Erfolgs schwimmt, wurde sein Landsmann Timo Hildebrand zum Unglücksraben.
Dem deutschen Team-Keeper unterlief ein verhängnisvoller Patzer, der seinem
Club Valencia CF am Sonntagabend in Madrid eine 0:1-Niederlage gegen
Atletico einbrachte.
"Es war mein Fehler, und ich ärgere mich sehr darüber", räumte der Ex-Stuttgarter ein. Auf seiner Internet-Seite schilderte er die Szene in der 27. Minute so: "Eine hohe Flanke (kommt) in den Strafraum. Nicht scharf, nicht schnell, eher solch ein verunglückter Segler. ... Ich mache eine äußerst unglückliche Figur. Der Ball jedenfalls landet nicht als Beute bei mir, sondern als Geschenk beim gegnerischen Stürmer." Sergio Aguero schob den Ball zum Siegtreffer für Atletico über die Linie.
Wunderparaden und schwere Patzer
Dabei schien die Partie im
Vicente-Calderon-Stadion das Spiel des Timo Hildebrand zu werden. Der
28-Jährige, der erst nach monatelangem Hin und Her sich einen Stammplatz im
Tor von Valencia erkämpft hatte, wehrte in der Anfangsphase zwei Bälle ab,
die "eigentlich nicht zu halten waren", wie die Zeitung "El Pais" schrieb.
"Ich habe mich wahrscheinlich nach den guten Aktionen zu selbstsicher
gefühlt, war zu risikofreudig", erläuterte Hildebrand.
"Zuerst zeigte er Paraden, die an Wunder grenzten, aber dann leistete er sich einen Patzer, der schlichtweg ein Witz war", meinte das Sportblatt "As" und witzelte über Hildebrands Vornamen, der auf Spanisch "Gaunerei" bedeutet: "Wenn jemand Timo heißt, wird die Sache beunruhigend." Valencias Verteidiger Javier Arizmendi nahm seinen Keeper in Schutz: "Man kann ihm nichts vorwerfen. Er verhinderte mehrfach einen höheren Rückstand." Die Presse machte vor allem Trainer Ronald Koeman für die Niederlage verantwortlich, der Valencia in der ersten Hälfte ohne Stürmer spielen ließ.