Auf Donnarumma waren einige der Bayern nicht gut zu sprechen, war der 1,96 m große Nationalgoalie doch mit voller Wucht in den Zweikampf mit Musiala gegangen.
East Rutherford (New Jersey)/Atlanta. Innerhalb weniger Stunden sind bei der Fußball-Club-WM in den USA beide deutschen Clubs und mit ihnen die zwei einzigen Österreicher bei diesem Turnier ausgeschieden. Konrad Laimer erwischte es mit Bayern München durch ein 0:2 gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain ebenso im Viertelfinale wie Borussia Dortmund durch ein 2:3 gegen Real Madrid. Auch in der Champions League waren die Bundesliga-Clubs im Viertelfinale ausgeschieden. Das Tagesthema war aber ein anderes.
Bayerns Offensivstar Jamal Musiala schied kurz vor der Pause nach einem Zusammenstoß mit PSG-Goalie Gianluigi Donnarumma mit einer schlimmen und auch schlimm anzusehenden Beinverletzung aus. Es besteht der Verdacht auf Wadenbeinbruch, Bänderrisse und die Gewissheit, dass der 22-Jährige zumindest über mehrere Monate auch beim Nationalteam ausfällt. Nach der Rückkehr der Bayern vom Spielort Atlanta ins Basiscamp nach Orlando war die Rückreise nach Deutschland noch für (den heutigen) Sonntag angesetzt, die Operation soll zeitnah erfolgen.
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Bayern auf Donnarumma nicht gut zu sprechen
Auf Donnarumma waren einige der Bayern nicht gut zu sprechen, war der 1,96 m große Nationalgoalie doch mit voller Wucht in den Zweikampf mit Musiala gegangen. "Da nimmt man die Verletzung in Kauf", meinte Bayern-Schlussmann Manuel Neuer über seinen Torwartkollegen. Er habe Donnarumma auffordern müssen, zum später mit der Trage abtransportierten Musiala zu gehen. Auch Sportvorstand Max Eberl war außer sich: "Wenn ich mit 100 Kilo und einem Sprint auf den Unterschenkel springe, ist die Gefahr groß, dass was passiert". Absicht sei es aber sicher nicht gewesen.
Der italienische Torhüter wandte sich indes via Instagram an den verletzten Musiala. "Alle meine Gebete und guten Wünsche sind bei dir @jamalmusiala10", schrieb Donnarumma. Eberl wiederum berichtete, dass Musiala "extrem traurig, extrem geknickt" sei. Die Club-WM-Spiele waren seine ersten nach einer mehr als zweimonatigen Verletzungspause wegen eines Oberschenkel-Muskelbündelrisses. Der Einsatz gegen PSG war sein erster in der Startelf seit drei Monaten.
Die Bayern-Spieler erhalten nun drei Wochen Urlaub, ehe es bald nach dem Trainingsauftakt am 16. August mit dem Supercup gegen Cupsieger VfB Stuttgart erneut um einen Titel geht. Bei den Schwaben spielt mit Nick Woltemade, den Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß besonders nach Musialas Ausfall gerne früher als später in München sehen möchte. Denn für Club-Institution Thomas Müller war die PSG-Partie seine letzte im Bayern-Dress und Leroy Sané ist auch schon weg. Aus dem Engagement von Nico Williams sei wegen dessen Gehaltsvorstellungen nichts geworden.
Dortmund will nachrüsten
Die Dortmunder sind unter denen mit nationalen Kampfansagen an Meister Bayern München. Trotz des knappen 2:3 in East Rutherford gegen Real waren sie aber weiter vom Semifinale entfernt als die Bayern gegen PSG. Nachdem Marcel Sabitzer in der Schlussphase gegen Real-Goalie Thibaut Courtois das 3:3 ausgelassen hatte, meinte BVB-Coach Niko Kovac sogar ehrlich "Das wäre sicher nicht ganz fair gewesen." Auch durch den Verkauf von Jamie Gittens an Chelsea kassierte Dortmund dieser Tage aber rund 100 Mio. Euro, wovon nun noch einiges in Spieler investiert werden soll.
Dortmunds Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer freute sich über eine globale Reichweitensteigerung, weit über zwei Millionen neue Social-Media-Follower und einen neuen Ausrüsterdeal, der bis 2034 mehr als 300 Millionen Euro in die Kassen spülen soll. "Unsere Netzwerke, unsere Partner, die Anzahl unserer Fans, unsere digitale Reichweite, natürlich auch unsere Umsätze werden immer größer." Bei der internationalen Fan-Basis hinkt man bei den Schwarz-Gelben aber noch hinterher, fast alle der 77.000 Zuschauer im MetLife-Stadium waren Real-Anhänger.
Die werden den "Königlichen" am Mittwoch (21.00 Uhr MESZ) erneut in East Rutherford gegen PSG wieder die Daumen drücken. Mit Gonzalo Garcia hat sich im bisherigen Turnierverlauf ein davor weniger prominenter Akteur ins Rampenlicht gespielt. Viermal hat er getroffen, auch gegen Dortmund. Als Superstar Kylian Mbappe eingetauscht wurde, musste nicht Gonzalo Garcia weichen, sondern Vinicius Jr. Im Duell der jüngsten Champions-League-Gewinner wird Gonzalo Garcia wieder gefragt sein. Um den zweiten Finalplatz spielen am Dienstag Chelsea und Fluminense.