Testspiele

DFB-Team: Nullnummer nach Papst-Audienz

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In Italien gab es beim Klassiker keine Tore. Spanien schockt England.

Fußball-Weltmeister Deutschland hat das Länderspieljahr 2016 mit einem torlosen Remis gegen Italien beendet. Dass es im bereits dritten Duell der beiden jeweils stark ersatzgeschwächt angetretenen Spitzenteams in diesem Jahr in Mailand keinen Sieger gab, war durchaus leistungsgerecht. In einem zweiten Testspiel-Schlager trennten sich England und Spanien am Dienstag im Wembley-Stadion 2:2.

Nach einem 4:1-Testsieg im März in München und einem 6:5-Erfolg im Elfmeterschießen nach einem 1:1 nach Verlängerung im EM-Viertelfinale in Frankreich gingen die Deutschen diesmal nicht als Sieger vom Feld. Italien hat damit im Giuseppe-Meazza-Stadion weiter noch nie verloren. Der 38-jährige Goalie Gianluigi Buffon stellte mit seinem 167. Länderspieleinsatz den Europarekord von Spaniens Iker Casillas ein.

In einer flotten ersten Hälfte fehlten vor 48.600 Zuschauern die großen Torszenen. Leon Goretzka scheiterte nach Gündogan-Zuspiel bei der besten DFB-Chance an Buffon (12.), der auch einen Gündogan-Volley parierte (31.). Die Italiener waren nur einmal brandgefährlich: Nach einem weiten Pass kam Ciro Immobile vor dem herauseilenden Bernd Leno zum Abschluss, der Ball ging aber drüber (25.).

Italien vergab den Matchball

Nach dem Seitenwechsel hatte die "Squadra Azzurra" im Duell der beiden vierfachen Weltmeister die besseren Momente, aufseiten der Deutschen wurde nur ein Tor von Kevin Volland zurecht wegen knappen Abseits' aberkannt (62.). Federico Bernardeschi scheiterte mit einem Schuss vom Sechzehner an Leno (71.), ein Schlenzer von Immobile ging am langen Eck vorbei (74.).

Den Matchball ließ Andrea Belotti aus, bei dessen Schuss die Stange rettete (82.). Die Deutschen blieben damit auch im sechsten Saisonspiel ohne Gegentor. In der 35. Auflage des Klassikers gab es damit zum zwölften Mal ein Remis. Daneben gab es acht deutsche und 15 italienische Siege. Der nach 60 Minuten ausgetauschte Thomas Müller wurde als Reaktion auf seine Aussagen nach dem 8:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen San Marino ("Mit professionellem Fußball hatte das nichts zu tun") immer wieder ausgepfiffen.

DFB-Teamchef Joachim Löw hatte einen Tag nach der emotionalen Audienz bei Papst Franziskus mit dem Wolfsburger Yannick Gerhardt den bereits 86. Neuling seiner Ära aufgeboten.

Spanien England
© Getty

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Spanien mit Last-Minute-Remis

Die ohne den verletzten Wayne Rooney angetretenen Engländer sahen in London vor 83.716 Zuschauern nach einem Elfmetertor von Adam Lallana (9.) und einem Kopfballtreffer von Jamie Vardy (48.) wie der sichere Sieger aus. Iago Aspas (89.) und Isco (96.) bewahrten die Iberer mit einem Doppelschlag in der Schlussphase aber noch vor einer Niederlage.

Damit blieb Englands Interimstrainer Gareth Soutgate ein erfolgreicher Abschluss seines vorerst auf vier Partien begrenzten Engagements verwehrt. Eine Entscheidung über seinen Verbleib soll schon bald fallen.

Frankreich kam gegen die Elfenbeinküste in Lens über ein 0:0 nicht hinaus. Coach Didier Deschamps hatte wie die meisten Trainer am Dienstag den Jahresabschluss dafür genützt, um ordentlich durchzuwechseln. Superstar Paul Pogba von Manchester United oder Raphael Varane von Real Madrid spielten etwa nur in der ersten Hälfte.

Erfolgserlebnis für Rapidler

Von Österreichs WM-Qualifikations-Gegner nutzte nur Serbien die Testgelegenheit. In Charkiw gegen die Ukraine setzte es nach dem 1:1 in Wales am Samstag eine 0:2-Niederlage. Ein Erfolgserlebnis gab es für den Rapidler Arnor Ingvi Traustason. Beim 2:0-Erfolg von Island auf Malta erzielte der Mittelfeldspieler mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck in der 47. Minute die Führung.

Das sollte dem 23-Jährigen auch Selbstvertrauen für das Bundesliga- sowie Europa-League-Herbstfinish geben. Für Rapid hat er in 18 Pflichtspielen bisher erst einmal getroffen.

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