Ohne Zustimmung steht Mega-Projekt vor dem Aus

ÖFB-Präsidiumssitzung entscheidet über Aspern-Projekt

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In der letzten Präsidiumssitzung des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) in diesem Jahr fällt die Entscheidung über das größte Infrastruktur-Projekt in der Geschichte des mitgliederstärksten Sport-Fachverbands des Landes.

Das Führungsgremium stimmt am Freitag darüber ab, ob das Bauvorhaben in Wien-Aspern realisiert werden soll. Viel spricht dafür, dass Grünes Licht erteilt wird - sollte das Gegenteil der Fall sein, müsste das Projekt wohl ad acta gelegt werden.

Mit Jahresende laufen finanzielle Garantien und gewisse Fristen aus, daher wäre Aspern ohne baldigen Präsidiums-Beschluss mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu realisieren. Die Errichtung von Trainingsplätzen, Kabinen und einer neuen ÖFB-Geschäftsstelle würden nach derzeitigem Stand eine mittlere zweistellige Millionensumme kosten, dazu kommt der noch zu fixierende Kauf eines Grundstücks, das im Besitz der Stadt Wien steht.

Neuausrichtung der Talenteförderung ebenfalls Thema

Für das Projekt haben drei Bieter Angebote eingereicht. Eine Bewertungskommission, in der Vertreter von ÖFB und Stadt Wien sowie Planer sitzen, ist für die Präsentation der Angebote verantwortlich, anschließend wird abgestimmt. Die Vergabe erfolgt nach dem Bestbieterprinzip. Ebenfalls auf der Sitzungs-Tagesordnung steht das Thema Akademien - hier soll es künftig zwei Schienen mit A- und B-Kriterien geben. Gesprochen wird auch über eine Neuausrichtung der Talenteförderung.

Keine neuen Entwicklungen wird es in der Diskussion rund um ÖFB-Präsident Gerhard Milletich geben. Dem 66-Jährigen wird vorgeworfen, er habe seine Position genutzt, um für die Publikationen seines Verlagshauses Anzeigenkunden zu gewinnen, was der Burgenländer dementiert. Mit dieser Thematik beschäftigt sich mittlerweile das Ethikkomitee der Bundesliga, ein Ergebnis soll bis Jänner vorliegen.

Milletich selbst ist ein klarer Befürworter des Aspern-Projekts, das noch von seinem Vorgänger Leo Windtner initiiert wurde. Als Gegner gilt vor allem Salzburgs Landeschef Herbert Hübel, skeptisch äußerten sich auch Tirols Josef Geisler und Oberösterreichs Gerhard Götschhofer.
 

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