Noch-Teamchef

"Schwachsinn": Koller kritisiert den ÖFB

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Schweizer kann jüngsten Entwicklungen & Vorwürfe nicht nachvollziehen.

Österreichs Nationalmannschaft kämpft am Montag (20:45 Uhr im oe24-LIVE-TICKER) in Moldawien um einen versöhnlichen Abschluss einer verkorksten WM-Qualifikation. Für Marcel Koller ist es das letzte Spiel auf der rot-weiß-roten Bank. Wenngleich sein Vertrag erst mit Jahresende ausläuft, wird der November-Lehrgang vermutlich schon vom neuen Teamchef geleitet.

Das kündigte Präsident Leo Windtner an, der gemeinsam mit Neo-Sportdirektor Peter Schöttel bis Ende Oktober einen Nachfolger gefunden haben will. Bislang weiß Koller jedoch nichts von einem frühzeitigen Ende: "Wenn jemand kommt und sagt, jetzt ist Schluss, dann ist Schluss. Das war bisher aber noch nicht der Fall."

Zu den jüngsten Entwicklung im Verband hat er auch eine Meinung: "Man kann nicht sagen, dass ich davon überrascht war", erklärt Koller mit Hinweis darauf, dass viele Medien schon im Voraus von Willi Ruttensteiner Aus berichtet hatten. Das Präsidium hatte am Samstag die Bestellung des mit einem unbefristeten Vertrag ausgestatteten Peter Schöttel als Nachfolger beschlossen.

"Habe ich noch nie gesehen"

Koller bedauert die Entscheidung: "Ich hatte ein enges Verhältnis zu Willi und schätze ihn als Person sehr. Er hat der Mannschaft und mir viel Unterstützung gegeben." Dass dem scheidenden Ruttensteiner nun die verkorkste EM vorgeworfen wird, löste beim Schweizer Kopfschütteln aus. "Es wäre wichtig, dass das endlich vorbei ist. Ich habe noch kein Land gesehen, wo so lange nachgefragt wurde."

Dass nicht alles perfekt ablief, streitet Koller nicht ab: "Es gibt keinen Menschen, der nicht irgendwie Fehler macht. Aber das wird ja nach meiner Zeit eh vorbei sein, dass man ständig in der Vergangenheit bohrt. Das ist schon lange vorbei." Intern habe es laut Koller eine kritische Analyse des Turnierabschneidens. "Es wurde von uns nicht alles nach außen getragen."

"Absoluter Schwachsinn"

Im Gegensatz zu Ruttensteiner ist Schöttel dem neuen Teamchef nicht übergeordnet, wird wohl nicht regelmäßig bei der A-Auswahl anzutreffen sein. Die Neudefinition der Kompetenzen ist für Koller nicht nachvollziehbar. "Für mich war wichtig, dass jemand immer dran ist, Rückmeldung gibt und sieht, wie wir arbeiten, auch weil er es dann dem Präsidium vermitteln kann."

Den Vorwurf, wonach Ruttensteiner zu viel Nähe zum A-Team hatte, wies er vehement zurück: "Das ist absoluter Schwachsinn. Er war ja bei den Teamchefs vor mir auch nur bis zur U21 zuständig."

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