Falsche Diagnose

Pacult attackiert Rapid-Arzt

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Riesenwirbel in Hütteldorf: Trainer Peter Pacult (46) ist heiß auf Klubarzt Dr. Benno Zifko wegen der Verletzung von Markus Katzer (25).

Unglaublich. Am 20. August verletzte sich Markus Katzer (25) beim Match gegen den GAK. Es war die siebwnte Minute, Katzer humpelte vom Platz. Die erste Diagnose des Rapid-Arztes Dr. Benno Zifko: Zerrung im linken Oberschenkel.
Doch Zifko lag daneben.Erst gestern nach 35 Tagen (!) bei einer Ultraschalluntersuchung im Lorenz-Böhler-Krankenhaus, wurde die wahre Ursache für die Schmerzen entdeckt: ein Muskeleinriß.

Grob fahrlässig
Trainer Pacult ist entsetzt über die Unprofessionalität der medizinischen Abteilung bei Rapid: „Es kann nicht sein, dass nach so langer Zeit erst festgestellt wird, dass Markus einen Muskelriss hat. So was darf bei Rapid nicht passieren!“
Pacult fühlt sich vom Verein an der Nase herumgeführt. Ihm wurde signalisiert, dass Katzer gegen Mattersburg auflaufen kann.

Natürlich ist PP stocksauer: „Katzer ist ein Stammspieler, ein Teamspieler, ein Kapital für den Verein. Ich hatte ihn gegen Mattersburg schon eingeplant.“
Jetzt ist klar: Katzer muss noch mindestens weitere fünf Wochen pausieren, insgesamt zehn Wochen. Pacult: „Ich habe immer nur gehört, dass Flüssigkeit im Muskel ist. Es war nie die Rede von einem Muskelriss. Da frage ich mich doch, was das alles soll.“

Rapid ließ inzwischen offiziell vermelden, dass der Muskelriss eine neue Verletzung sei und nichts mit der Verletzung vom GAK-Match zu tun habe.

Achterbahnfahrt
Auch für Katzer ist die Situation unangenehm. Für ihn begann Ende August die schlimmste Zeit seit seinem Kreuzbandriß im Mai 2005. Das Auf und Ab im Aufbau-Training verunsicherte ihn: „Ich weiß auch nicht was los ist. Alles was ich zu meiner Verletzung sage ist falsch.“
Eine Odyssee von Fitnesstest und medizinischen Untersuchungen folgte. Jetzt hat der 25-Jährige Gewissheit: „Ich bin wahnsinnig enttäuscht. Auch wegen dem Nationalteam. Ich habe schon mit Hickersberger gesprochen.“
Katzer hat viel zu früh mit dem Training begonnen: keine Chance, dass die Verletzung ausheilt.

Tragödie
Der Verteidiger muss das Beste aus seiner Situation machen: „Ich kann es nur so nehmen wie es ist. Ich muss schauen, dass ich schnell wieder fit werde.“ Trainer Peter Pacult schätzt die Brisanz der Situation richtig ein: „Für den Spieler ist es eine Tragödie!“
Interessant ist, dass das wohl nicht die erste Fehleinschätzung der medizinischen Abteilung der Hütteldorfer war. Seit dem Abgang des langjährigen Klubarztes Dr. Robert Lugscheider ist nichts mehr wie vorher. 20 Jahre lang betreute Lugscheider erfolgreich die Grün-Weißen, ehe er Ende 2005 zusammen mit Hickersberger ging. Jetzt müßte er sofort wieder zurückkommen.

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