Cem Atan

Pinkel-Affäre eskaliert

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Große Aufregung in Mattersburg um die „Pinkel-Affäre“ von Cem Atan. Dem Teamspieler droht das EURO-Aus und die Suspendierung.

Die Trainingsplätze in Mattersburg. Franz Lederer leitete gestern die Übungseinheit so, als wäre nichts passiert. Dennoch merkt man die Unruhe. Grund: Cem Atan. Dem Teamspieler wird vorgeworfen, Samstagnacht im Wiener Neustädter Szenelokal Club Sternberg uriniert und dann einen Kellner verprügelt zu haben (ÖSTERREICH berichtete)

O-Ton
Lederer gegenüber ÖSTERREICH: „Solange der Sachverhalt nicht geklärt ist, trainiert und spielt Atan weiter. Es ist nichts bewiesen und es handelt sich nur um Behauptungen.“

Die sind aber schwerwiegend. Der Kellner hatte bei der Polizei ausgesagt, dass Atan ihn gewürgt und geschlagen habe. Das Opfer soll mit Würgemalen und Verdacht auf Gehirnerschütterung behandelt worden sein.

Hausverbot
Lokalbesitzer Hannes Spiess: „Atan war in meinem Lokal schon öfters in Rauferein verwickelt.“ Der Teamkicker hatte auch schon kurzerhand Hausverbot. Atan selbst gibt an: „Das ist eine Verwechslung. Ich war fünf Minuten im Lokal, von einer Schlägerei habe ich nichts bemerkt.“

Aussage gegen Aussage
In Mattersburg vermutet man eine Hetzjagd gegen den Flügelflitzer. Präsident Martin Pucher betont: „Uns gegenüber hat Atan mehrfach beteuert, dass die Vorwürfe nicht stimmen.“ Der Liga-Boss weiß aber auch: „Atan wird sehr schnell emotional und ist, wie man so schön sagt, ein ,Häferl'.“

Polizeibekannt
Cem Atan ist in der Szene kein ungeschriebenes Blatt mehr, es soll tatsächlich schon einige unliebsame (bisher vertuschte) Vorfälle gegeben haben. Das bestätigt auch der Wiener Neustädter Polizeidirektor Anton Aichinger: „Atan ist schon mehrmals aufgefallen.“

Aufklärung
Darum hat der Verein den Fall jetzt auch an einen Anwalt übergeben. Trainer Lederer: „Der soll die Sachlage prüfen. Wenn tatsächlich etwas dran ist, wird Atan mit Sicherheit gemaßregelt.“ Die Rede ist von einer Suspendierung und einer hohen Geldstrafe. Pucher: „Wir warten die Ergebnisse ab. Ich würde mich freuen, dass die Beteuerungen von Atan sich als richtig herausstellen.“ Wenn nicht, dann könnte auch Atans Teamkarriere (zwei Länderspiele) zu Ende sein, bevor sie so richtig begonnen hat. Josef Hickersberger: „Teamspieler haben Vorbildfunktion. So etwas wäre unvereinbar.“

Unruhe
Die „Pinkel-Affäre“ um Atan ist aber nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen. Michael Mörz: „Wenn er uns Blödsinn erzählt hat, dann muss er auch innerhalb der Truppe dafür geradestehen.“

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