Seine Entscheidung gegen die Hertha aus Berlin sei eine schwierige gewesen, so der Youngster.
ÖFB-Jungteamspieler Sebastian Prödl ist trotz der Absage an den deutschen Fußball-Bundesligisten Hertha BSC einem Transfer ins Ausland nach wie vor nicht abgeneigt. "Die Transferzeit läuft noch bis 31. August, von daher ist noch alles offen. Derzeit gibt es aber nichts Konkretes", berichtete der 20-Jährige. Sollte sich daran nichts ändern, werde er aller Voraussicht nach weiter bei Sturm Graz sein Bestes geben.
Bauchentscheidung
Seine Entscheidung, dem deutschen Club
abzusagen, beschrieb der Verteidiger als Bauchentscheidung. "Ich musste
immer wieder abwägen. Soll ich hingehen oder bei Sturm reifen und zur
Persönlichkeit werden", meinte Prödl. "Aber ich habe mich entschieden: Für
Berlin muss ich noch eine Nummer größer werden."
Bei einer Einladung in die deutsche Hauptstadt wären sein Vater und er vom Umfeld beeindruckt gewesen, auch Trainer Favre und Manager Hoeneß hätten sich sehr um ein Engagement des Steirers bemüht - trotzdem fiel die Entscheidung gegen Hertha aus. "Ich war nicht hundertprozentig davon überzeugt. Aber man hat mir vonseiten Berlins zugesichert, dass sie in Kontakt bleiben wollen."
Prödl noch ohne Manager
Für Überraschung gesorgt hatte die
Entscheidung des Teamkapitäns der in Kanada erfolgreichen U20-Auswahl,
Transferverhandlungen ohne einen im internationalen Geschäft üblichen
Spieler-Manager abzuwickeln. "Ich habe persönlich gemerkt, dass es in großen
Stress ausartet, sich alles selbst zu organisieren. Eine beratende Person
wäre sicher kein Nachteil", sagte Prödl, der in dieser Hinsicht jedoch
nichts überstürzen wollte.
Sturm-Coach Franco Foda zeigte sich über die Entscheidung seiner Abwehrstütze jedenfalls nicht überrascht. "Basti hat oft mit mir darüber gesprochen und mich über den Stand der Dinge unterrichtet. Er als junger Spieler muss noch reifen, hat aber sicher das Potenzial, sich im Ausland durchzusetzen", meinte der Ex-Bundesliga-Profi. Wichtig wäre es in dieser Phase, kontinuierlich Einsätze zu absolvieren.
In einem Jahr reif fürs Ausland
"Man muss abwägen. Woanders
gibt es eben 20 Top-Spieler, und wenn man einmal nicht die volle Leistung
bringt, dann ist man weg vom Fenster", erklärte Foda, der jedoch den
endgültigen Durchbruch prophezeite. "In einem Jahr kann er den Sprung
schaffen, davon bin ich überzeugt."