Nach dem 0:3 im Derby droht der Absturz. Die Fans fordern Verstärkungen.
Die nackten Fakten lügen nicht. Und sie attestieren Rapid eine neuerliche Krise! Aus den letzten drei Spielen (0:0 gegen Ried, 0:1 bei Sturm, 0:3 gegen die Austria ) holte die Schöttel-Elf nur einen Punkt und schoss kein einziges Tor. Schlimmer noch: Im Derby gegen die Veilchen zerfielen die Grün-Weißen in ihre Einzelteile. Bezeichnend: Das Frustfoul von Boris Prokopic. Wegen rohen Spiels bekam er gestern von der Liga drei Spiele Sperre aufgebrummt.
Sportlich ist Rapid nach gut zwei Monaten unter Neo-Coach Peter Schöttel dort, wo man bereits Ende der letzten Saison war – am Boden! Der Rekordmeisters kann die Erwartungen der 600.000 Rapid-Fans in Österreich wohl auch heuer nicht erfüllen. Die Anhänger fühlen sich vom Vorstand verraten, weil die besten Spieler der letzten Jahre verkauft wurden.
17 Millionen cashte Rapid – jetzt gibt’s die Rechnung
Hoffer (5 Millionen Euro/Neapel), Jelavić (4,9 Mio./Glasgow Rangers), Korkmaz (2,3 Mio./Frankfurt), Maierhofer (2 Mio./Wolverhampton), Kayhan (1,05 Mio./Beşiktaş), Pehlivan (1 Mio./Gaziantepspor), Kavlak (750.000 Euro/Beşiktaş) – sie alle haben Rapid verlassen. Insgesamt 17 Millionen Euro lukrierten die Hütteldorfer seit dem Meisterjahr 2008. Die Rechnung muss Rapid jetzt begleichen. Nach der Meistersaison erkämpfte Rapid noch Platz 2, das Jahr darauf reichte es nur noch zum dritten Rang. Der komplette Absturz dann in der letzten Saison unter Peter Pacult mit Platz 5. Wo landet Schöttel? Die Fans fordern Verstärkungen!
Schöttel versteht Fan-Kritik
ÖSTERREICH: Herr Schöttel, wie geht es Ihnen nach der Derby-Pleite.
Peter Schöttel: Danke, es geht schon wieder besser. Das Leben geht ja Gott sei Dank weiter.
ÖSTERREICH: Die Fans sind sauer, weil Rapid in den letzten Jahren die besten Spieler verkauft hat. Verstehen Sie die Kritik?
Schöttel: Natürlich. Die Kritik ist angebracht. Auch weil wir im Moment im Spielaufbau nicht zwingend sind. Hofmann braucht Entlastung. Deshalb denken wir über Verstärkungen nach, um die Qualität zu verbessern.
ÖSTERREICH: Können Sie Namen nennen?
Schöttel: Nein. Wir müssen erst schauen, was finanziell möglich ist.