Rapid hat das Siegen verlernt

Rapids neuer Pressesprecher Peter Klinglmüller hatte Mühe, Freiwillige zu finden. Nach dem 300. Wiener Derby wollte kaum ein Hütteldorfer die trostlose Nullnummer erklären.

Katzer: "Derby teilweise katastrophal"
Routinier Markus Katzer versuchte es zumindest. „Das Spiel war teilweise katastrophal“, sprach der Ex-Teamspieler Klartext. „Spielerisch lief nur sehr wenig. Auch wenn man sagen muss, dass beide Seiten defensiv keine großen Fehler gemacht haben.“

Dass die Austria scheinbar nur gekommen war, um ein 0:0 zu ermauern, ließ Katzer nicht als Entschuldigung gelten. „Wir haben nicht die Mittel gefunden, sie auszuhebeln.“

Schöttel: „Wir lachen weiter von der Spitze“
Die nackten Fakten: Rapid hat 2012 noch keinen Sieg und kein einziges Tor zustande gebracht. Eigentlich viel zu wenig, wenn man Meister werden will. Doch Coach Peter Schöttel sagt trotzig: „Auch wenn es manche derzeit nicht fassen können, aber wir lachen weiterhin von der Tabellenspitze.“

Andererseits weiß Schöttel: „Mit 17-mal 0:0 im Frühjahr werden wir am Ende nicht mehr ganz oben stehen.“ Muss Rapids Rekordspieler sein 4-5-1-System mit Guido Burgstaller als einziger Spitze infrage stellen? Muss Rapid mehr riskieren? „Wir haben mit diesem System auch schon überzeugende Leistungen abgeliefert“, findet Rapid-Kapitän Steffen Hofmann.

Hofmann nennt vor allem zwei Gründe für Rapids spielerische Krise: Fehlendes Selbstvertrauen und mangelnde Chancenverwertung. „Wir haben derzeit einfach nicht die Leichtigkeit wie phasenweise im Herbst. Weder spielerisch, noch vor dem Tor. Wir brauchen jetzt möglichst schnell wieder ein Erfolgserlebnis. Dann kommt das Selbstvertrauen von allein zurück.“

Schimpelsberger fehlt im Spiel bei Sturm – 5. Gelbe
Die kommenden Aufgaben werden nicht unbedingt einfacher: Am Samstag (18.30 Uhr) gastiert Rapid bei Sturm Graz. Dort fehlt Michael Schimpelsberger (5. Gelbe). Schöttel muss seine Abwehr umbauen. Alternativen sind Christian Thonhofer und der wieder genesene Thomas Schrammel.