Nullnummer

Rapid wieder angezählt

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Ratlosigkeit bei Rapid! Vor allem Stürmer Vennegoo und Coach Pacult in der Kritik.

Einer war am Ende die Symbolfigur für Rapids klägliche Darbietung. Nach dem ernüchternden Heim-0:0 gegen Schlusslicht LASK schlich Jan Johannes Vennegoor of Hesselink (32) vom Platz wie ein gebrochener, alter Mann. Und genau so hatte der einstige Topstürmer zuvor auch gespielt: keine Bewegung, null Ballsicherheit, überhaupt kein Torriecher – der 19-malige holländische Teamspieler war eine glatte Vorgabe …

Vennegoors Bilanz ist ein Desaster
Jan „Keine-Toor of Treffenix“ – dieses Wortspiel drängt sich auf, angesichts der desaströsen Saison-Bilanz des „Top-Transfers“. Neun Einsätze, zwei Faserrisse, zwei Tore und ein Assist verbuchte der zuvor arbeitslose Kicker. Es wird Peter Pacults Geheimnis bleiben, warum Vennegoor gegen den LASK in der Startelf stand – und warum der Mann mit der Nummer 10 durchspielen durfte.

Damit schwächte der Rapid-Trainer zugleich seinen Topscorer Hamdi Salihi (13 Saisontreffer). Der Albaner musste wegen der statischen Spielweise des Holländers auffallend oft auf die Seiten ausweichen. Logische Folge: Rapid blieb ohne Treffer und hatte kaum Chancen innerhalb des Strafraums.

Doch Vennegoor war sicher nicht allein schuld am armseligen Rapid-Auftritt. Auch Pacults notorisch defensive Besetzung der Mittelfeld-Zentrale (mit Markus Heikkinen und Yasin Pehlivan) wirft mal wieder Fragen auf.

Aus dem Mittelfeld kam nichts Zündendes
Fakt ist: Aus dem Mittelfeld kam am Samstag nichts Zündendes – abgesehen von Steffen Hofmanns Kracher ans Lattenkreuz nach einer guten Stunde.

Dass Rapid gegen arg limitierte Linzer überhaupt einen Punkt rettete, war Helge Payer und dem Schiri zu verdanken. Der seit Wochen starke Goalie parierte René Aufhausers Elfer in der 82. Minute. Zuvor hatte Referee Markus Hameter für Vennegoors brutalen Ellenbogencheck gegen Aufhauser nur Gelb gezeigt. Zudem hatte er den Gästen ein reguläres Tor durch Lukas Kragl (47.) aberkannt – „Abseits“ …

Nur gut für die Hütteldorfer, dass der Kampf um die Topplätze heuer ein Schneckenrennen ist. Vielleicht ist das Remis gegen den LASK am Ende noch viel wert. Pacult: „Ein Punkt ist ein Punkt.“ Andererseits: Drei Punkte wären zwei mehr gewesen …

Held Payer: "Lieber hätte ich gewonnen"
ÖSTERREICH: Helge Payer, Sie sind der Held nach Rapids 0:0 gegen den LASK. Weil Sie als Elfer-Killer den Punkt gerettet haben.
Helge Payer: Was heißt Held? Lieber hätte ich gewonnen. Aber es hat eben nur zu einem Punkt gereicht. Noch sind aber 30 Punkte zu vergeben. Da kann noch so einiges passieren.

ÖSTERREICH: Wie war das in der 82. Minute, als Sie Aufhausers Strafstoß parierten?
Payer: Ich habe mich in René Aufhauser hineinversetzt. Ich wusste, dass er und der LASK brutal unter Druck stehen, also hab ich gedacht, dass er nur voll draufhalten kann. Deswegen wollte ich möglichst lange stehen bleiben, weil ich mir dachte, dass der Ball zentral kommt. Ich hatte Glück, dass er mich angeschossen hat.

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