Europa League

Bullen putzen Ajax auch im Rückspiel

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Red Bull Salzburg stürmt mit Gesamt-Score von 6:1 gegen Ajax ins EL-Achtelfinale.

Red Bull Salzburg hat sich den Aufstieg ins Achtelfinale der Fußball-Europa-League nicht mehr nehmen lassen. Der überlegene Bundesliga-Tabellenführer dominierte nach dem 3:0 in den Niederlanden am Donnerstag auch das Sechzehntelfinal-Rückspiel gegen Ajax Amsterdam nach Belieben und feierte einen verdienten 3:1-(0:0)-Sieg. Nächster Gegner ist der FC Basel, der Maccabi Tel Aviv 3:0 besiegte.

Ein Eigentor von Mike van der Hoorn (56.) sowie Tore von Sadio Mane (66.) und Jonatan Soriano (77.) sorgten wie im Hinspiel für klare Verhältnisse und ein Gesamtscore von 6:1 zugunsten der Salzburger . Vor der Pause hatten bereits Kevin Kampl (11.) und Soriano (34.) nur Aluminium getroffen. Den neuerlich enttäuschenden Gästen gelang durch Davy Klaassen (82.) nur der Ehrentreffer. Gegen Basel treten die Salzburger zuerst am 13. März auswärts an, eine Woche später folgt das Heimspiel.

Erfolgs-Run hält an
Die Salzburger halten nun schon bei zwölf Pflichtspielsiegen in Folge, im Frühjahr wurde somit auch das sechste Bewerbspiel absolut souverän gewonnen. Im Europacup ist die Schmidt-Truppe nun zu Hause bei sechs Siegen und einem Remis schon sieben Spiele ungeschlagen. Ajax hingegen schied zum dritten Mal hintereinander schon im Europa-League-Sechzehntelfinale aus.

Die besten Bilder von Salzburg - Ajax



Bullen stürmten von Beginn an

Aufgrund des 3:0-Vorsprungs aus Partie eins hätten es die Salzburger eigentlich ruhiger angehen können. Die Schmidt-Truppe wollte davon allerdings nichts wissen und setzte von Beginn an wie gewohnt auf Offensive. Wie schon vor einer Woche bereiteten Kevin Kampl und Co. mit ihrem Pressing dem niederländischen Meister große Probleme, das einzige was bei der starken Vorstellung zunächst aber fehlte war ein Torerfolg.

Pech und Nachlässigkeit in Halbzeit 1

Einerseits fehlte das nötige Glück. Ein Kampl-Heber nach Alan-Idealpass landete an der Latte (11.), ein wuchtiger Soriano-Linksschuss im Strafraum an der Stange (34.). Doch die Salzburger ließen abre auch die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen. Alan setzte einen Ball am langen Eck vorbei (17.), zudem missglückte der Versuch eines Hebers aus guter Position (19.). Auch ein Schuss von Andreas Ulmer aus spitzem Winkel ging am Tor vorbei (36.).

Chancen für Ajax

Die Niederländer fanden lange Zeit kaum Anspielstationen, waren neuerlich eine Klasse schwächer als die Hausherren, wurden aber immerhin bei Entlastungsangriffen gefährlich und hätten da völlig entgegen des Spielverlaufs auch in Führung gehen können. Salzburg-Goalie Peter Gulacsi konnte sich allerdings bei einem Sigthorsson-Kopfball (22.) und einem De-Sa-Abschluss (38.) zweimal auszeichnen.

Bullen machen in Halbzeit 2 Sack zu

Mit diesen beiden guten Aktionen hatten die Gäste allerdings ihr Pulver gänzlich verschossen. Nach Seitenwechsel bot sich den 29.320 Zuschauern in der ausverkauften Red-Bull-Arena ein klares Bild und die Hausherren durften auch endlich jubeln. Einen Soriano-Querpass beförderte Van der Hoorn bei einem Klärungsversuch ins eigene Netz (56.). Alan ließ in der Folge auch seine dritte große Chance aus (62.), dafür machte Mane seine Sache besser. Nach Leitgeb-Lochpass schloss der Offensivspieler souverän zum 2:0 ab (66.).

Soriano baut Führung in Torschützenliste aus

Und Mane stellte nach einem schnellen Konter auch gleich noch seine Assist-Qualitäten unter Beweis, Soriano musste den Ball aus kurzer Distanz nur mehr über die Linie drücken (77.). Für den Top-Torschützen des Bewerbs war es bereits Saisontreffer Nummer sieben. Die Anhänger der "Bullen" feierten ihre Mannschaft daraufhin mit Standing Ovations. Da war auch völlig egal, dass den Niederländern durch einen von Martin Hinteregger abgefälschten Klaassen-Schuss noch der Ehrentreffer gelang (82.).

Red Bull Salzburg - Ajax Amsterdam 3:1 (0:0)
Salzburg, Red-Bull-Arena, 29.320 (ausverkauft), SR Paolo Tagliavento/ITA
Hinspiel: 3:0 - Salzburg mit dem Gesamtscore von 6:1 im Achtelfinale gegen den FC Basel
Tore: Van der Hoorn (56./ET), Mane (66.), Soriano (77.); bzw. Klaassen (82.)

Salzburg: Gulacsi - Schwegler (89. Klein), Ramalho, Hinteregger, Ulmer (78. Svento) - Ilsanker - Kampl, C. Leitgeb, Mane - Alan (73. R. Zulj), Soriano

Ajax: Cillessen - Van Rhijn, Van der Hoorn, Denswil, Blind - Klaassen, Poulsen (63. Riedewald), De Jong (63. Krkic) - De Sa, Sigthorsson, Duarte (78. Andersen)

Gelbe Karten: Ramalho bzw. Poulsen, Denswil

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Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wir haben lange für den Erfolg gearbeitet. Ich habe der Mannschaft auch gesagt, dass sie alles investieren muss, was sie hat, und das hat die Mannschaft auch gemacht und sich hochverdient durchgesetzt. Wir sind nach vorne unglaublich stark, hatten so viele Ballgewinne, es waren unglaublich schöne Szenen dabei. Wenn wir einmal im Fluss sind, sind wir in der Lage, immer wieder nach vorne zu spielen und Torchancen zu kreieren. Es war aber ein sehr schwieriges Spiel, weil wir zwar super angefangen haben und super Torchancen hatten, aber kein Tor gemacht haben. Ajax hatte zwei Torchancen, wo Peter Gulacsi gut gehalten hat. Wenn wir so auftreten wie in diesen zwei Spielen, ist es nicht überheblich zu sagen, dass wir auch gegen Basel Chancen haben, weiterzukommen."

Jonatan Soriano (Salzburg-Kapitän und -Torschütze): "Für uns ist es wichtig, wieder gewonnen zu haben. Wir sind glücklich. Wir haben gesamt gegen Ajax 6:1 gewonnen, das ist ein Wahnsinn. Wir haben unsere klare Idee, wie wir spielen wollen, die ganze Mannschaft war super."

Sadio Mane (Salzburg-Torschütze): "Wir haben ein unglaubliches Kollektiv in der Mannschaft. Deshalb war es auch möglich, Ajax zweimal zu schlagen. Wir haben heuer noch viele Ziele."

Kevin Kampl (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Wir sind im Achtelfinale, das klingt hervorragend. Wir haben wieder ein Klassespiel gezeigt. Wir sind sehr viel gelaufen, haben gut verschoben, unser Pressingspiel gut durchgezogen und dem Gegner keine Ruhe gegeben und kaum Torchancen zugelassen. Wir haben sehr gut gespielt in den beiden Spielen gegen Ajax und stehen völlig verdient im Achtelfinale."

Frank de Boer (Ajax-Amsterdam-Trainer): "Wir haben schon vor dem Spiel gewusst, dass es extrem schwierig wird. Salzburg ist in Topform, wir wollten das Beste versuchen, aber Salzburg wollte es einfach mehr. Sie haben wieder gut gespielt, die zweiten Bälle gewonnen und waren entschlossener in den Zweikämpfen. Ich bin sicher enttäuscht, aber man muss Salzburg auch zu den zwei Spielen gratulieren. Nach dem 0:1 war mir klar, da geht nichts mehr."

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