4:0 in Altach höchster Auswärtssieg für Austria seit 2004 - UEFA-Cup jetzt zum Greifen nah.
Ein glückliches Händchen von Trainer Didi Constantini hat der Austria den höchsten Auswärtssieg in der Fußball-Bundesliga seit über dreieinhalb Jahren beschert und den anvisierten UEFA-Cup-Startplatz in greifbare Nähe gerückt. Zwar boten die Wiener in Altach eine Stunde lang eine durchwachsene Leistung, ein Joker-Tor von Hannes Aigner ließ aufseiten der Vorarlberger jedoch alle Dämme brechen. Mit einer 0:4-Niederlage setzte es für den Aufsteiger von 2006 schließlich die höchste Bundesliga-Heimpleite.
Trainerentscheidung bald
Unter "Feuerwehrmann" Constantini bleibt
die Austria, die laut Manager Markus Kraetschmer "in maximal zehn Tagen" den
Trainer für die kommende Saison präsentieren will, auf Erfolgskurs. Zehn
Punkte aus vier Spielen holte der Tiroler mit den Violetten, die im
Europacup-Duell mit dem LASK zwei Runden vor Meisterschaftsende nun zwei
Zähler vor den Linzern liegen. Altach benötigt nach nur einem Sieg in den
jüngsten sechs Runden theoretisch weiter einen Punkt, um den Klassenerhalt
zu fixieren.
Sonderlob für Aigner
Constantini war nach dem höchsten
Auswärtssieg der Wiener seit dem 3. Oktober 2004, einem 5:0 bei der Admira,
voll des Lobes über Aigner. "Er ist ein Top-Profi. Es gibt Spieler, die
technisch stärker sind, aber seinen Einsatz muss man einmal haben", meinte
der Coach über seinen Tiroler Landsmann. Auch Altach-Trainer Heinz
Fuchsbichler sah die Wende in den frischen Kräften der Gäste, die bereits
nach einer knappen Stunde alle drei Wechsel aufgebraucht hatten: "Auf die
Qualität, die bei der Austria gekommen ist, haben wir keine Antwort gehabt".
Starke zweite Hälfte
Nach einer schwachen ersten Spielhälfte
demonstrierten die Wiener Selbstvertrauen und kamen bereits nach wenigen
Minuten wieder aufs Feld. "So viel gibt es nach der ersten Halbzeit nicht zu
sagen. Die Spieler sind nach sieben Minuten wieder auf den Platz gegangen.
Es war ein gutes Zeichen, dass sie weiterspielen wollten", meinte
Constantini, der mit David Alaba einen 15-Jährigen auf der Bank sitzen
hatte. Torschütze Franz Schiemer ergänzte: "Ich habe nach der ersten
Halbzeit nicht an ein solches Spiel gedacht. Altach konnte das Tempo aber
nicht durchgehen".
Fast "zu gierig"
Eklatant war der Rückfall der
Hausherren ab der 75. Minute. Nachdem Kirchler noch eine Topchance auf
seinen 100. Liga-Treffer vorgefunden hatte, schlugen Schiemer (77.), Lafata
(88.) und Kuljic (92.) noch dreimal zu. "Nach dem 2:0 haben wir sogar zu
gierig weitergespielt, aber es ist noch einmal gut gegangen", erklärte
Constantini, während Fuchsbichler störte, "dass sich die Mannschaft nach dem
0:2 hängen hat lassen".
Für die Austria waren die Tore von Aigner ("Eigentlich hätte die Partie nicht so hoch ausgehen sollen") und Lafata bereits die Saisontreffer sechs und sieben durch eingewechselte Akteure, viermal gab es für die Violetten daraufhin einen vollen Erfolg. Auch beim 1:1 gegen Altach in Wien hatte Aigner als Wechselspieler den Ausgleich erzielt.
Altach glaubt an Klassenerhalt
Im Lager der Altacher wollte man
trotz der Pleite vor voller Kulisse keine Krisenstimmung aufkommen lassen.
"Es wird jetzt nicht schwieriger. Wir hatten vorher sechs Punkte Vorsprung
auf Wacker und haben sie auch jetzt", meinte Fuchsbichler, der in der
kommenden Runde in Wien gegen Rapid aber auf die gelb-gesperrten
Defensivstammkräfte Orman und Carreno verzichten muss.