Multimillionär und Schwadorf-Präsident Trenkwalder will mit dem in die Regionalliga abgerutschten Traditionsclub Admira kooperieren.
Es ist nicht der erste Anlauf für einen FC Niederösterreich. Dennoch plant Mäzen Richard Trenkwalder unter besagtem Namen eine Konzentration der Fußball-Kräfte im Süden Wiens. Schwadorf-Präsident Trenkwalder will mit dem in die Regionalliga abgerutschten Traditionsclub Admira kooperieren. Diesbezügliche Medienberichte bestätigte der Multimillionär am Samstag.
Kernstück Admira-Akademie
"Es ist ein fertiges Konzept da",
versicherte Trenkwalder, für den vor allem die Rettung der Admira-Akademie
das "Kernstück des Projektes" darstellt. Hatte sein Club nach dem Aufstieg
in die Red Zac Erste Liga noch Unsummen in neue Spieler investiert, so soll
er langfristig zum "Selbstversorger" werden. "Bei einer Zusammenlegung
würden wir über insgesamt 400 Nachwuchsspieler verfügen", rechnete
Trenkwalder. Die beiden Vereine würden aber bestehenbleiben.
renkwalder sprach von einer "Vernunftsache", für deren Umsetzung es zweier wichtiger Maßnahmen bedarf. Einerseits muss die Admira in einer außerordentlichen Generalversammlung ihre Probleme mit dem Investor Majid Pishyar klären - der Iraner soll mehrere Vereinbarungen nicht erfüllt haben -, andererseits müsse vom ÖFB zugesichert werden, dass der Akademie-Status in der Südstadt gesichert bleibt. "Das möchten wir in den nächsten zwei Wochen klären", sagte Trenkwalder.
"FC Niederösterreich"
Dann soll alles sehr
schnell gehen. Bereits ab Winter soll Schwadorf in der Red Zac Ersten Liga
unter Umständen bereits unter dem neuen Namen "FC Niederösterreich"
antreten. Auch das Wort Admira könnte sich im Titel befinden. Langfristig
will die Spielgemeinschaft im Süden Wiens je ein Team in der T-Mobile
Bundesliga, der Ersten Liga, der Regionalliga Ost und der
niederösterreichschen Landesliga etablieren, um jungen Talenten eine
Entwicklungschance zu geben.
"In zwei Jahren sollten wir so weit sein, dass wir das umsetzen können", meinte Trenkwalder. "Die Admira verfügt über eine ganze Menge hervorragende Nachwuchsspieler. Wir werden auf allen Ebenen kooperieren", erklärte der Chef der Trenkwalder Personaldienste AG, der beim Traditionsclub mit dessen Ex-Präsident Hans-Werner Weiss zusammenarbeitet. "Sein Herz hängt noch immer an der Admira."
Weiss hatte seinen Platz im Dezember 2004 für Pishyar geräumt. Der Club war daraufhin in schwere finanzielle Turbulenzen geraten. Sportlich folgte der Abstieg in die Regionalliga Ost. Trenkwalder sieht Pishyar bereits unter Druck, weil dieser "jede Menge versprochenes Geld" für die Admira nicht beigesteuert habe. Eine außerordentliche Generalversammlung, die einige Admira-Mitglieder beantragt hatten, soll bis 22. November über die Bühne gehen.
Trenkwalder selbst war 1999 als Hauptsponsor beim ASK Schwadorf eingestiegen und hatte den Club aus der niederösterreichischen 1. Klasse Ost in die zweithöchste Spielklasse geführt. Für das gemeinsame Projekt mit der Admira habe es von fast allen Seiten - darunter die niederösterreichische Sport-Landesrätin Petra Bohuslav sowie Bundesliga-Vorstand Georg Pangl - "hochpositive Reaktionen" gegeben, betonte Trenkwalder.
Immer wieder gescheitert
Die NÖ Landesregierung wollte den
Fußball zuletzt vor allem in der Hauptstadt St. Pölten forcieren. Erst im
Juni war der Bau eines neuen Stadions mit 8.000 Plätzen angekündigt worden.
Die Idee eines gemeinschaftlichen Fußball-Clubs in Niederösterreich war seit
Anfang der 90er Jahre immer wieder gescheitert. Das Projekt SCN
Admira/Wacker endete 1997 im Konkurs. In der Landeshauptstadt wurde 2000 der
SKN St. Pölten gegründet, der derzeit in der Regionalliga Ost auf dem
zweiten Tabellenplatz liegt.