Unter Druck

Wie lange noch, Herr Brückner?

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Teamchef Karel Brückner (68) wackelt. Auch ÖFB-Boss Friedrich Stickler gerät unter Druck. Der große ÖFB-Gipfel am 7. November wird heiß.

Am 19. November spielt Österreich im Happel-Stadion gegen die Türkei. Ob Karel Brückner bei diesem Freundschaftsmatch noch auf der Bank sitzt, ist derzeit ungewiss. Im Moment steht er völlig im Abseits.

Über die Zukunft des Teamchefs wird bei der ÖFB-Präsidiums-Sitzung am 7. November entschieden. Friedrich Stickler hat nach dem 1:3 gegen Serbien verkündet, dass er Brückner nicht opfern werde. Aber ohne die Unterstützung der Landesfürsten wird auch der ÖFB-Chef den alten Trainerfuchs aus Olmütz nicht länger vor der Ablöse schützen können.

„Wir alle haben Brückner akzeptiert – doch wenn es, wie jetzt, Kritik am Teamchef gibt, dann müssen wir darüber seriös diskutieren“, stellt Oberösterreichs Verbandsboss Leo Windtner klar.

Konsequenzen
Windtner war es auch, der nach den Misserfolgen des Teams Konsequenzen forderte. Der Generaldirektor der Energie AG hat sich dafür ausgesprochen, den Stars die Prämien zu kürzen. Windtner: „Ich finde, dass man ein Zeichen setzen muss – wie immer dieses Zeichen auch ausschaut.“

Mit Stickler hat Windtner in den letzten Tagen gar nicht sprechen können. „Scheint ganz so, als wäre er auf Tauchstation.“

Alleingang
Brückner war eine Erfindung von Stickler, ÖFB-General Alfred Ludwig und Liga-Präsident Martin Pucher. Die Landesfürsten haben erst am Tag von Brückners Bestellung davon erfahren. Auch in der Liga wusste nur Pucher davon. Als sich der Mattersburg-Klubchef diese Entscheidung absegnen ließ, wurde im Wiener Hilton am Stadtpark schon die Pressekonferenz von Stickler vorbereitet ... Brückner fehlte auch damals bereits auf dem Podium, weil er daheim in Tschechien war. Er kam erst ein paar Tage später nach Wien, sorgte damit erstmals für Kopfschütteln.

Heftige Kritik
Nun ist die Kritik an Karel Brückner so heftig wie noch nie. Der Teamchef glänzt in erster Linie durch Abwesenheit. Salzburgs Startrainer Co Adriaanse sagt: „Wäre ich Teamchef, würde ich mich im Land aufhalten und auch Kontakt mit den Trainern aufnehmen, das ist ja klar. Aber Brückner hat seinen Job und ich meinen.“

Brückner werde sich nicht ändern, glaubt Teamchef-Assistent Andreas Herzog. „Das ist auch gut so.“ Doch es könnte Brückners Ende beschleunigen.

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