ÖFB-Landesfürsten

Brückner muss zum Rapport

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Nach dem 1:3 gegen Serbien brodelt es hinter den Kulissen. Schon bald muss Teamchef Karel Brückner zum Rapport – übernimmt Herzog?

Nein, um seinen guten Ruf fürchte er nicht, erklärt Teamchef Karel Brückner. Nein, ein Rücktritt sei für ihn auch kein Thema. Wirklich nicht? Da schlägt ÖFB-Vizepräsident Leo Windtner andere Töne an. Der mächtige Landesfürst aus Oberösterreich zieht nach dem Debakel gegen Serbien vom Leder. „Ich bin geschockt und hab nach dem Spiel das Weite gesucht“, so Windtner gegenüber ÖSTERREICH. „Man kann nicht zur Tagesordnung übergehen, jetzt muss eine Krisensitzung her.“

Soll Brückner zurücktreten?


Aussprache
Dieser Meinung ist übrigens auch ÖFB-Präsident Friedrich Stickler. Bevor er gestern frühmorgens geschäftlich nach Großbritannien flog, kündigte er an: „Es wird eine Gesprächsrunde mit dem Trainerteam um Karel Brückner geben.“ Vielleicht schon nächste Woche. „Auf alle Fälle noch vor dem Freundschaftsspiel gegen Türkei am 19. November“, so Stickler.

Aufstand
Genug Zeit für die Brückner-Gegner, um sich zu formieren. Vor allem einige Landespräsidenten sind stinksauer, weil sie sich nach wie vor bei der Teamchefbestellung übergangen fühlen. Zur Erklärung: Stickler und Bundesliga-Boss Martin Pucher haben Brückner Ende Juli trotz Widerständen durchgedrückt. Unter starker Mithilfe von ÖFB-General­sekretär Alfred Ludwig.

Faktor Herzog
Schon damals hat es Befürworter für eine österreichische Lösung mit Rekordnationalspieler Andreas Herzog als Teamchef gegeben. Jetzt ist er Brückners Assistent. „Wir haben allesamt die Situation unterschätzt“, sagt Herzog zur aktuellen Lage. „Wir müssen härter arbeiten, nicht nur die Spieler, auch wir Betreuer.“ Und weiter: „Aber unser Riesenproblem ist, dass die WM-Quali nach nur vier Spielen für uns fast schon wieder vorbei ist.“ Er ist mein gleichberechtigter Partner, meinte Brückner über Herzog. Jetzt könnte er von ihm überholt werden.

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