Bisher wurden erst 2,2 Mio Tickets für das Turnier in Südafrika verkauft.
Zwei Monate vor dem Anpfiff werden die Veranstalter der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika offenbar nervös. Da eine halbe Million Eintrittskarten für das WM-Turnier noch nicht verkauft sind, sind seit Mittwoch Tickets in landesweit elf Verkaufsstellen sowie Supermärkten und Banken zu erwerben. Der Weltfußballverband FIFA spricht von einer großen Herausforderung. Denn nicht nur im Veranstalterland läuft der Vorverkauf schleppend, sondern auch in Europa.
Enttäuschende Zahlen
Die Zahlen dort seien enttäuschend,
räumte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke unumwunden ein. Allein in England,
im Mutterland des Fußballs, wurden weniger Karten abgesetzt (67.654) als bei
einem durchschnittlichen Heimspiel von Meister Manchester United. Vielleicht
seien die Fans in Europa einfach übersättigt, sagte Valcke. Lediglich 2,2
Millionen Karten für das WM-Turnier fanden bisher Käufer. Die
meisten ausländischen Fans werden aus den eigentlich wenig
fußballbegeisterten USA erwartet, wo immerhin bereits 120.000 Karten
verkauft wurden.
Nun sollen also noch 500.000 Tickets im Veranstalterland über den Ladentisch gehen. Ein bedeutender Teil dieser Karten wurde laut FIFA von Sponsoren zurückgegeben. Die Veranstalter gestanden Fehler beim bisherigen Verkaufsverfahren in Südafrika. Der durchschnittliche Fan hat nicht viel Geld, besitzt keine Kreditkarte und kauft seine Tickets nicht im Internet. Das größte Problem - der Preis - wird sich aber auch nicht mit neuen Vertriebswegen lösen lassen.
Zu teuer
Karten der billigsten Kategorie vier kosten immerhin
noch 140 Rand (14 Euro) für ein Gruppenspiel, das billigste Ticket für das
Eröffnungsspiel zwischen Südafrika und Mexiko am 11. Juni schlägt sogar mit
490 Rand (49,2 Euro) zu Buche - und das in einem Land, in dem das monatliche
Durchschnittseinkommen gerade mal 2.700 Rand (271 Euro) beträgt. Die meisten
Fußballfans sind Schwarze und die verdienen noch einmal weniger.
Normalerweise kostet der Eintritt für Spiele in der südafrikanischen Liga
nicht mehr als 20 Rand (zwei Euro).