Kein neuer Vertrag

Hans Krankl verlässt LASK

Teilen

Aus und vorbei! Hans Krankl sitzt am Sonntag in Mattersburg zum letzten Mal auf der Betreuerbank des LASK. Sein Vertrag wird nicht verlängert.

Freitag, 13.25 Uhr: Hans Krankl ist in seinem Dienst-Citroën auf dem Weg von Wien-Hietzing nach Linz. Um beim LASK das Training zu leiten, das um 15.30 Uhr beginnt. Da läutet sein Handy. Die Nummer von Peter-Michael Reichel leuchtet auf dem Display auf. Krankl nimmt das Gespräch an. Der LASK-Klubchef zum Goleador: „Es tut mir leid, wir können den Vertrag nicht verlängern. Die wirtschaftliche Situation ist nicht einfach.“

Echter LASK-Fan
Krankl antwortet: „Schade, ich bin ein echter LASK-Fan geworden, die Spieler sind mir ans Herz gewachsen, ich liebe die Menschen in Oberösterreich.“ Krankl versteht aber Reichels Entscheidung. „Klar, er muss aufs Geld schauen. Es gibt ja einige Negativbeispiele, wo Klubchefs in den Häfen gewandert sind.“

Mission erfüllt
Krankl wird also am Sonntag (15.30 Uhr) beim Match in Mattersburg zum letzten Mal auf der Betreuerbank der Linzer Platz nehmen. Der Córdoba-Held ist stolz darauf, was er in der kurzen Zeit beim LASK bewirken konnte. „Ich habe meine Mission erfüllt. Die Mannschaft hat sich gut weiterentwickelt. Auch die Zusammenarbeit mit meinem Assistenten Heini Strasser und mit Torwartcoach Wolfgang Wimmer war hervorragend“, sagt Krankl, der den LASK vor der neuen Saison warnt. „Das kann wirklich beinhart werden. Die Spieler müssen als Team auftreten. Sonst wird es gefährlich.“

Bestes Zeugnis
Über seine Zukunft sagt Krankl nur so viel: „Im Profigeschäft kann es oft sehr schnell gehen. Ich habe beim LASK aber wieder große Lust auf den Trainerjob bekommen.“ Präsident Reichel ist traurig, dass er den Vertrag von Hans Krankl nicht verlängern konnte. „Aber als Klubchef muss ich ans Geld denken und darf mich nicht zu sehr von meinen Gefühlen leiten lassen.“

Der LASK-Boss stellt dem scheidenden Startrainer das beste Zeugnis aus. „Krankl hat bei uns großartige Arbeit geleistet. Er hat den riesigen Schaden repariert, der in der laufenden Saison entstanden ist. Die Außendarstellung des LASK unter ihm war einmalig.“

Nachfolger
Wie geht es jetzt bei den Linzern weiter? Peter Stöger, der früher selbst erfolgreich beim LASK spielte, ist der heißeste Kandidat auf die Krankl-Nachfolge. Am Mittwochabend hatte Reichel den ersten Kontakt mit Stöger, der momentan die Vienna betreut und mit dem Regionalligisten gestern um den Aufstieg in die Erste Liga kämpfte. Stöger soll schon heute nach Linz kommen, um alles fix zu machen.

Hans Krankl im Interview: "Ich wäre sehr gerne in Linz geblieben"

Startrainer Hans Krankl über seine Zeit beim LASK und neue Angebote.

ÖSTERREICH: Herr Krankl, wie groß ist die Enttäuschung, dass Sie nicht weitermachen können?

Hans Krankl: Ich bin ein großer Fan des LASK geworden, die Spieler sind mir ans Herz gewachsen. Ich hätte gerne in Linz weitergearbeitet. Aber ich verstehe Herrn Reichel. Er muss aufs Geld schauen. Es hat ja schon Klubbosse gegeben, die in den Häfen gewandert sind.

ÖSTERREICH: Wird die kommende Saison für den LASK nicht brutal?

Krankl: Ich wünsche dem LASK viel Glück. Es wird aber beinhart. Der Kader ist kleiner, die Spieler müssen als Team auftreten. Sonst kann es ganz gefährlich werden.

ÖSTERREICH: Muss man sich große Sorgen um den LASK machen?

Krankl: Ich hoffe nicht! Die Mannschaft hat einen guten Kern, die Spieler sind in Ordnung. Von da her müsste es passen.

ÖSTERREICH: Haben Sie wieder Lust am Trainerjob gefunden?

Krankl: Ja! Ich habe mit meinem Betreuerteam beim LASK gezeigt, dass ich ein guter Trainer bin. Ich habe eine super Zeit in Linz verbracht. Und ich bin auch bereit für neue Aufgaben

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.