Sinkflug

Formel 1 kämpft ums Überleben

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Sinkende TV-Quoten, zu leise Autos, Fan-Schwund - ist die F1 noch zu retten?

Mit 100 Millionen Dollar (75 Mio. Euro) hat sich Bernie Ecclestone vom Schmiergeldprozess in München freigekauft. Wer glaubt, dass Big Bernie seine Sorgen los ist, der irrt. Jetzt geht es um sein Vermächtnis – die Formel 1!

Die PS-Königsklasse steht am Wendepunkt, der Patient Formel 1 braucht dringend eine Kur:

- Quoten-Krise: 2013 sank die Zahl der weltweiten TV-Zuschauer um 50 Mil­lionen auf insgesamt 450 Millionen. Beispiel: 2001 waren auf RTL im Schnitt noch 10,44 (!) Millionen Fans dabei, heute kommt der Privatsender auf nur noch 3,97 Millionen.

- Kosten-Explosion: Nur Red Bull, Mercedes und Ferrari sind frei von Finanzsorgen. Sie können sich Jahresbudgets zwischen 300 und 420 Mio. Euro leisten. Rund 1,5 Millionen geben die großen Teams aus, um den Betrieb in den Fabriken aufrechtzuerhalten – pro Woche! Und der Rest? Der kämpft ums Überleben.

- Regel-Wahnsinn: Ex-Formel-1-Star Gerhard Berger sagt: „Die Formel 1 ist überreglementiert und verweichlicht.“ Seit 2005 gab es insgesamt 77 gravierende Regeländerungen. Beispiel: leisere Motoren, doppelte Punkteanzahl im letzten Rennen. Dazu kommen fehlende Helden.

„Es gibt keine Charakterköpfe mehr“, schimpft Ex-Schumi-Manager Willi Weber gegenüber Sport Bild. Schumacher oder ­Senna hätten nicht am Funk gejammert wie Vettel, Alonso, Rosberg und Hamilton. Weber weiter: „Die hätten die Antwort auf der Strecke gegeben.“

Die Kritik an Ecclestone wird auch lauter, weil er bei der Vermarktung bisher aufs Internet (Facebook, Twitter) pfiff. Junge Fans lockt er damit nicht an!

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