Red-Bull-Rauswurf

Eiskalt! Horner wurde in Luxus-Hotel abserviert

Christian Horner (51) ist nicht länger Teamchef von Red Bull Racing. In einer Suite eines Londoner Luxushotels wurde dem Briten am Dienstagnachmittag überraschend das Aus verkündet – nach 20 Jahren an der Spitze des österreichischen Formel-1-Rennstalls.  

Die Nachricht: schockierend. Der Zeitpunkt: eiskalt gewählt. Die Drahtzieher: Helmut Marko (82) und Oliver Mintzlaff (49).

Dabei kam Horners Abgang keineswegs aus dem Nichts. Hinter den Kulissen hatte Mintzlaff, Sport-Chef des Energydrink-Konzerns, den Paukenschlag über Wochen vorbereitet. Bereits Ende Juni, am Rande des Heim-Grand-Prix in Spielberg, beriet er sich mit den Red-Bull-Eigentümern Chalerm Yoovidhya (74) und Mark Mateschitz (33) – und legte den Grundstein für die Entmachtung des langjährigen Teamchefs.

Am Montag, einen Tag vor der Trennung, dann das entscheidende Zoom-Meeting. Mintzlaff informierte die Eigentümer über den finalen Schritt, erhielt grünes Licht – und reiste gemeinsam mit Motorsport-Berater Marko nach London. Dort bereiteten sie die wohl größte personelle Zäsur in der Geschichte des Teams vor, das seit 2005 in der Formel 1 antritt.

Sportliche Krise und Machtkampf

Die Gründe für Horners Rauswurf sind komplex. Sportlich steckt das einstige Überteam tief in der Krise: In der Konstrukteurs-WM liegt Red Bull derzeit nur auf Rang vier, Superstar Max Verstappen (27) ist in der Fahrerwertung Dritter – chancenlos gegen die erstarkten McLarens.

Verstappens Frust wächst. Noch zu Saisonbeginn hatte er sich klar zu Red Bull bekannt. Doch inzwischen meidet er ein klares Bekenntnis zur Zukunft – obwohl sein Vertrag bis 2028 läuft. Hintergrund: Der Niederländer kann per Ausstiegsklausel bereits nach dieser Saison gehen, sollte er Ende Juli nicht unter den Top drei der WM liegen. Mercedes steht schon in den Startlöchern.

Auch persönlich geriet Horner zuletzt ins Wanken. Der Machtkampf mit Helmut Marko eskalierte Anfang 2024, als eine interne Untersuchung wegen „grenzüberschreitenden Verhaltens“ gegenüber seiner Assistentin die Schlagzeilen dominierte. Zwar wurde Horner freigesprochen – doch der Imageschaden blieb.

Marko gewann Stallduell

Verstappen stellte sich damals klar hinter Marko – und knüpfte seine eigene Zukunft an dessen Verbleib. Marko durfte bleiben. Horner verlor.

Am Ende beugte sich Red Bull dem Druck – und zog die Reißleine. Im Luxushotel von London endete eine Ära. Christian Horner geht – als einer der erfolgreichsten Teamchefs der Formel-1-Geschichte. Aber eben auch als eine Figur, die sich am Ende im eigenen System verhedderte.

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