Das Duell um Platz 1 elektrisiert die Fans auch bei Oster-Grand-Prix.
Nach seinem zweiten Formel-1-Saisonsieg ist Oscar Piastri mit reichlich Selbstvertrauen nach Jeddah gereist. Beim Großen Preis von Saudi-Arabien am Ostersonntag (ab 19 Uhr im sport24-Liveticker) könnte sich der Australier die WM-Führung von seinem McLaren-Teamkollegen Lando Norris schnappen. Drei Punkte trennen das Papaya-Duo vor der fünften Station des Jahres. Weltmeister Max Verstappen liegt im zuletzt schwächelnden Red Bull acht Zähler zurück und will am Roten Meer zurückschlagen.
Zuletzt siegte RB drei Mal in Folge
Der Hochgeschwindigkeitskurs mit vielen schnellen Kurven - im Schnitt fahren die Piloten 250 km/h - ist dem Austro-Rennstall zuletzt jedenfalls oft gelegen. In den vergangenen drei Jahren standen immer RB-Piloten (Verstappen 2022 und 2024, Perez 2023) am obersten Stockerl.
Verstappen belustigt über Spekulationen
"Normalerweise gibt es auf dieser Strecke weniger Reifenabbau, also sollte es ein besseres Rennen für uns sein", sagte Verstappen. In Bahrain fuhr der 27-Jährige hinterher, mit Rang sechs betrieb der Niederländer noch Schadensbegrenzung. "Hoffentlich finden wir mehr Pace und sind ähnlich schnell wie in Japan." Angesprochen auf die Sorgen von Motorsportberater Helmut Marko wegen eines möglichen Weggangs nach dieser Saison, gab sich Verstappen ahnungslos. "Viele Leute reden darüber, außer mir", kommentierte der 27-Jährige amüsiert die Dauerspekulationen, die zuletzt noch einmal zugenommen hatten: "Ich bin sehr entspannt."
Helfen Klauseln beim Abschied?
Bekannt ist, dass es Klauseln in seinem langfristigen Vertrag gibt, die ihm einen vorzeitigen Ausstieg ermöglichen könnten. "Die Sorge ist groß", hatte Marko alarmiert nach Bahrain gesagt. "Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht", antwortete Verstappen auf die Frage, warum Marko das gesagt habe: "Ich arbeite einfach weiter, ich versuche, das Auto zu verbessern". So würden seine Wochen vergehen.
Piastri könnte Webber nachfolgen
Piastri holte sich in Shanghai mit seinem zweiten Grand-Prix-Erfolg im überlegenen McLaren gehörig Rückenwind für das letzte Rennen des ersten "Triple-Headers". Sollte der 24-Jährige die WM-Führung übernehmen, würde er es als erster Australier seit 15 Jahren seinem Manager Mark Webber gleichtun. "Die Strecke in Jeddah gefällt mir sehr gut, ich habe auch schon gute Erinnerungen an sie", sagte Piastri, der im Vorjahr den vierten Platz belegt hatte.
Norris verspricht Steigerung
Norris, der sich in Bahrain trotz seines vierten Podestplatzes im vierten Saisonrennen über mehrere Eigenfehler geärgert hatte, versprach Besserung. "Ich werde versuchen, mich nächstes Wochenende zu steigern", sagte er nach seinem dritten Platz in der Wüste von Sakhir. Zuvor war der Brite nicht an seinem Landsmann George Russell im Mercedes vorbeigekommen. Der Hoffnungsträger der Silberpfeile ist mit einem Rückstand von 14 Punkten ebenfalls in Schlagdistanz.
Wolff sieht andere Voraussetzungen
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht in Saudi-Arabien aber völlig veränderte Voraussetzungen. "Jeddah stellt eine andere Herausforderung dar", sagte der Wiener. Es sei dumm, die derzeitige Reihenfolge der Teams vorherzusagen. "Aber wir werden versuchen, wieder um das Podium zu kämpfen", versprach Wolff.
Hamilton passt sich besser an Ferrari an
Ähnlich ist die Lage bei Ferrari, die Scuderia will sich nach den Plätzen vier und fünf in Bahrain wieder in der Spitze zurückmelden. Charles Leclerc hat gute Erinnerungen an Jeddah, der Monegasse wurde einmal Zweiter (2022) und einmal Dritter (2024) - der glatte Asphalt und der geringe Reifenverschleiß kommen auch Ferrari entgegen. Rekordweltmeister Lewis Hamilton kommt mit dem roten Boliden indes immer besser zurecht. "Das Auto verlangt einfach einen völlig anderen Fahrstil. Ich passe mich gerade daran an, und langsam verinnerliche ich es, bekomme auch die Balance besser hin", sagte er.