Lewis Hamilton rast mit Streckenrekord in Spa auf seine 93. Pole-Position - Verstappen landet auf Platz 3 - Ferrari weit abgeschlagen
Weltmeister Lewis Hamilton hat seine Favoritenstellung für den Großen Preis von Belgien am Sonntag (15.10 Uhr/live ORF 1 und Sky) untermauert. In Spa-Francorchamps sicherte sich der Brite zum fünften Mal in dieser Formel-1-Saison mit einer Galavorstellung die Pole Position: Mit Streckenrekord von 1:41,252 Min. brummte er seinem Mercedes-Kollegen Valtteri Bottas einen Rückstand von 0,511 Sek. auf.
"Das war eine ganz saubere Sache, es ist von Runde zu Runde besser gegangen", frohlockte Hamilton nach der 93. Pole Position seiner Karriere. Sein Qualifying sei "nahe an der Perfektion" gewesen, erklärte der Brite, der in Spa zum sechsten Mal von Platz eins ins Rennen geht und seinen vierten Sieg beim GP von Belgien anpeilt. Die Voraussetzungen scheinen nicht zuletzt dank der Rekordzeit im dritten Abschnitt bestens. "Streckenrekord in Spa, das ist etwas Unglaubliches. Ich habe in allen meinen Runden fast keine Fehler gemacht und bin von Session zu Session stärker geworden", resümierte der 35-Jährige.
Ab Monza kein "Party-Modus" mehr
Bei letzter Gelegenheit nutzte Hamilton die Zusatzleistung des Mercedes-Motors zu einer Demonstration der Stärke. Ab dem kommenden Wochenende, dem Grand Prix von Italien in Monza, ist das Abrufen weiterer Pferdestärken nicht mehr gestattet. Erlaubt ist dann nur noch eine Motor-Einstellung, mit der Qualifying und Rennen bestritten werden. Wie sich der neue Passus im Reglement auf den Kampf um die besten Startplätze auswirken wird, bleibt abzuwarten. Die Hoffnung der direkten Konkurrenz ist jedenfalls groß, den leistungsmäßigen Unterschied reduzieren zu können.
Die Silberpfeile jedenfalls setzten ihre Serie fort: Zum fünften Mal startet Hamilton von Position eins, die restlichen beiden Male war dies Bottas vergönnt. Im Training hatte sich der sechsmalige Champion offensichtlich noch zurückgehalten, als es ernst wurde, fuhr er eine seiner berüchtigten "Hammer"-Runden.
Ferrari-Debakel
Bottas sah gegen seinen Teamkollegen diesmal alt aus und war angesichts des großen Rückstands etwas ratlos. "Aber es ist kein schlechter Platz zu starten. Es ist noch nicht vorbei. Ich habe in der ersten Runde eine gute Möglichkeit, vorbeizukommen", lautete das kämpferische Statement des Finnen, der in der WM-Wertung vor dem siebenten Saisonrennen 42 Punkte hinter Leader Hamilton bzw. 6 hinter Max Verstappen liegt. Dem Red-Bull-Piloten fehlten am Samstag nur 0,015 Sek., um das Mercedes-Duo zu sprengen.
Verstappen ist der einzige, der Hamilton und Bottas in einem Rennen in diesem Jahr schon besiegen konnte. "Ich kann zufrieden sein, so nah an Valtteri zu sein", sagte der 21-jährige Niederländer. Für ihn ist der Grand Prix fast ein Heimspiel auch ohne seine niederländischen Fans - Verstappen wurde im belgischen Hasselt geboren. Entsprechend groß ist die Vorfreude.
Für Ferrari verlief das Qualifying wie schon das Training denkbar schlecht. Der Deutsche Sebastian Vettel schied bereits im zweiten K.o.-Abschnitt als 14. aus und wird das Rennen von der siebenten Startreihe aus beginnen müssen. Teamkollege Charles Leclerc aus Monaco wird als 13. neben Vettel stehen.