Formel 1

Massa gewinnt Belgien-Grand-Prix

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Der brasilianische Ferrari-Pilot Felipe Massa ist nachträglich zum Sieger des Formel-1-Grand-Prix von Belgien erklärt worden.

Lewis Hamilton liegt in der Formel-1-WM nur noch zwei Punkte vor Felipe Massa. Da der englische McLaren-Mercedes-Pilot am Sonntagabend nach seinem Triumph im Belgien-GP von den Rennkommissaren für seine Schlussattacke am finnischen Ferrari-Weltmeister Kimi Räikkönen nachträglich mit einer 25-Sekunden-Strafe belegt wurde, erbte der Brasilianer Massa am Grünen Tisch den Sieg in Spa-Francorchamps.

Hamilton hinter Heidfeld
Hamilton fiel dagegen hinter den deutschen BMW-Sauber-Piloten Nick Heidfeld sogar auf Platz drei zurück und büßte somit vier Zähler auf seinen ersten Verfolger ein. Er habe in einer Schikane abgekürzt und sich so einen Vorteil verschafft, hieß es in der FIA-Mitteilung. Eigentlich hätte das Vergehen des 23-jährigen Briten mit einer "Durchfahr-Strafe" geahndet werden müssen, die aber angesichts des Vorfalls eingangs der vorletzten Runde nicht mehr rechtzeitig hatte verhängt werden können.

Kritik an Urteil
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug kritisierte das Urteil der Rennkommissare. "Wir verstehen die Argumentation nicht. Die Situation war nicht siegentscheidend", betonte Haug. McLaren legte sofort Berufung gegen das Urteil ein. Haug sieht jedoch wenig Chancen, dass dieser Einspruch Erfolg haben könnte.

Räikkönen vs. Hamilton
"Pole"-Mann Hamilton hatte zunächst auf Intermediate-Reifen den besten vom Start in den 13. Saisonlauf erwischt, Räikkönen schoss von Position vier auf zwei vor und nutzte in Runde zwei einen Verbremser mit anschließendem Dreher des Briten, um die Spitze zu übernehmen. Diese verteidigte der "Iceman" erfolgreich bis zur Schlussphase, in der sich in dem bis dahin ziemlich ereignislosen Rennen durch den stark einsetzenden Regen die Ereignisse förmlich überschlugen.

"Er hat mich abgedrängt"
Eingangs der vorletzten Runde lancierte Hamilton auf der regennassen Strecke seine Attacke auf Platz eins, die Räikkönen zunächst noch abwehrte. "Er hat mich abgedrängt in der Kurve eins, das hätte er fairer machen können, denn ich hatte keine Chance zum Ausweichen, deswegen musste ich den Notausgang nehmen. Darum habe ich ihn auch wieder vor gelassen. Das war eine haarige Situation", beschrieb Hamilton diese Szene, die ihn nachträglich den Sieg kostete, als "irrsinnig knapp".

Dreher in der Leitschiene
Aber im zweiten Versuch zog der Brite am Finnen vorbei. Als Hamilton wenig später jedoch in die Wiese rutschte, sah alles nach dem vierten Spa-Triumph en suite für Räikkönen aus. Allerdings nur für wenige Sekunden, denn der Titelverteidiger drehte sich genau in dem Moment, in dem Hamilton vom Grün auf die Strecke zurückfuhr, erstmals in den Rasen. Auch Räikkönen schaffte es zurück auf seinen Lieblingskurs, wenige Sekunden später zerschellten seine Träume von der erfolgreichen Titelverteidigung allerdings nach einem weiteren Dreher in der Leitschiene, beträgt doch sein Rückstand als Vierter bereits 19 Punkte auf den WM-Leader.

Ferrari legte Einspruch ein - mit Erfolg
Ferrari hatte sofort nach Rennende Einspruch bei der Rennleitung gegen den Hamilton-Sieg wegen des Zweikampfs mit Räikkönen eingelegt. Mit Erfolg, weshalb nun Massa und nicht Hamilton den fünften Saisonsieg einfuhr. Der Brasilianer wäre aber auch schon mit Platz zwei zufrieden gewesen, nachdem er die Startphase verpatzt hatte. "Ich dachte zu Beginn, dass es nasser wäre, als es wirklich war. Das war eine Fehleinschätzung von mir, deswegen ist Kimi an mir vorbeigezogen", gestand der Südamerikaner, der nun die klare Nummer eins im Saisonfinish bei Ferrari ist.

Auch Heidfeld hatte gut lachen. "Das war eine "Hero"-oder-"Zero"-Entscheidung", meinte der Deutsche nach seiner goldrichtigen Reifenwahl zwei Runden vor dem Ende, mit der er noch den Sprung aufs Podest schaffte. Daneben freute sich auch der Toro-Rosso-Rennstall von Gerhard Berger, nachdem beide Boliden in die Punkteränge gefahren waren: Der Deutsche Sebastian Vettel eroberte als Fünfter vier Punkte, der Franzose Sebastien Bourdais als Siebenter zwei.

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