In Abwesenheit von Titelverteidiger Marc Marquez hat sich Fabio Quartararo am Sonntag in der MotoGP-WM zum Doppelsieger von Jerez gekürt.
Eine Woche nach seinem Premierensieg in der "Königsklasse" im Grand Prix von Spanien schlug der 21-Jährige auch beim Grand Prix von Andalusien zu. Er kürte sich damit zum zweit-jüngsten Zweifachsieger nach Marquez.
Der Spanier hat erstmals seit 2011 ein WM-Rennen verpasst, nachdem er wegen seines eine Woche davor erlittenen Bruches im rechten Oberarm am Samstag vier Tage nach der Operation wegen Schmerzen passen musste. Der Weltmeister hat nun vor, erstmals in zwei Wochen in Brünn anzuschreiben, wobei es in der verkürzten Saison dann schon 50 Punkte auf den souveränen WM-Leader aufzuholen gilt. Am 16. und 23. August gastiert die Serie für die Grands Prix von Österreich und der Steiermark in Spielberg.
KTM-Crash verhindert Top-Ergebnis
Speziell auf diese Heimrennen hofft KTM. Zwar holte der Spanier Pol Espargaro nach Platz sechs beim Saison-Auftakt diesmal immerhin Rang sieben, doch verunmöglichte ein KTM-Crash in der ersten Kurve ein viel besseres Ergebnis des oberösterreichischen Teams. Brad Binder hatte schon kurz nach dem Start die KTM Tech3 des von Startplatz fünf losgefahrenen Portugiesen Miguel Oliveira abgeschossen, womit der Südafrikaner selbst ans Ende des Feldes zurückrutschte. Später fiel Binder nach Aufholjagd und Sturz aus.
"Sehr schade für uns heute, es hätte ein Riesenrennen für beide werden können", sagte Mike Leitner auf SeruvsTV. Der Team-Manager von KTM war trotz auch des Ausfalls von Iker Lecuona (Tech3/ESP) aber bemüht, das Positive zu sehen. So kommt der wegen der Hitze fast kollabierte Espargaro als WM-Fünfter aus Jerez weg. Und auch die Haltbarkeit der Motorräder bei extremer Hitze von rund 61 Grad auf der Strecke stimmt zuversichtlich. "Es sind wieder Motorräder stehengeblieben", wusste Leitner von der Konkurrenz.
Rossi sensationell am Podest
Das Rennen wurde von den Yamahas beherrscht. Denn hinter dem ungefährdeten Privatfahrer Quartararo komplettierten Maverick Vinales und Valentino Rossi einen Dreifachsieg des Teams, wobei Vinales nur aufgrund eines kleinen Fehlers des 41-jährigen Rossi noch auf Rang zwei vorkam. Dennoch war es für den drittplatzierten "Il dottore" ein großer Erfolg, seinen davor letzten seiner nun insgesamt 235 WM-Podestplätze hatte der Italiener im April 2019 in Austin geholt.
"Ich bin sehr glücklich", ließ Rossi wissen, dessen bisher letzter Sieg aus 2017 datiert. "Wir haben anders gearbeitet dieses Wochenende. Zurück auf dem Podest zu sein, ist nicht wie ein Sieg, aber ähnlich." Teamkollege Vinales hatte hart zu kämpfen. "Ich habe mich stark gefühlt, aber ich konnte kein Überholmanöver machen. Ich war komplett am Ende. Es war so heiß." Ähnlich Sieger Quartararo: "Das war wirklich hart. Als ich zwei Sekunden rausgefahren bin, hat der Rhythmus gepasst, aber es war immer noch schwierig."
In der Moto3-Klasse erreichte Maximilian Kofler auf seiner KTM als 18. sein bisher bestes WM-Ergebnis. Davor waren zwei 20. Plätze das Maximum gewesen. Der 19-Jährige freute sich über en recht geringen Rückstand von nur knapp 21 Sekunden auf den japanischen Honda-Sieger Tatsuki Suzuki. Der Oberösterreicher strebt freilich an, bald die Top 15 zu erreichen: "Es muss weiter in Richtung der nächsten Gruppe und damit in die Punkteränge gehen." Das Moto2-Rennen ging an den Italiener Enea Bastianini (Kalex).