Der verletzte Weltmeister Rossi versprach seinen Fans ein Comeback.
Der Spanier Daniel Pedrosa hat am Sonntag in Mugello den Motorrad-WM-Lauf in der "Königsklasse" MotoGP gewonnen. Der Honda-Pilot setzte sich im Italien-Grand-Prix bei seinem Start-Ziel-Sieg vor WM-Spitzenreiter Jorge Lorenzo aus Spanien auf Yamaha und seinem Team-Kollegen Andrea Dovizioso aus Italien durch.
Rossi verletzt
Das Rennen verkam in Abwesenheit des nach seinem
Trainingssturz am Vortag schwer verletzten Titelverteidigers Valentino Rossi
zu einer äußerst langweiligen Angelegenheit, denn schon in der ersten von
23 Runden hatten Pedrosa, Lorenzo und Dovizioso ihre Positionen bezogen. In
der WM-Wertung baute Lorenzo seinen Vorsprung auf 25 Punkte aus, neuer
Zweiter ist nun Pedrosa.
Heimsieg für Italiener
In der Moto2-Kategorie durften die
"Tifosi" über einen Heimsieg jubeln: Der Italiener Andrea Iannone feierte
wie Pedrosa ebenfalls einen klaren Start-Ziel-Sieg und damit seinen ersten
Erfolg in diesem Jahr. In der WM führt weiter sein Honda-Markenkollege Toni
Elias, der in Mugello Fünfter wurde. In der 125er-Klasse feierte der Spanier
Marc Marquez auf Derbi seinen ersten GP-Sieg, Zweiter wurde WM-Spitzenreiter
Nikolas Terol auf Aprilia. Den spanischen Dreifach-Erfolg machte Pol
Espargaro auf Derbi perfekt.
Weltmeister Rossi, der wegen seines offenen, doppelten Schienbeinbruchs noch am Samstagnachmittag operiert worden war und nun laut Medizinern zumindest vier Monate ausfallen wird, wurde vor Rennbeginn auf die Bildschirme an der Rennstrecke zugeschaltet. "Es geht mir den Umständen entsprechend schon wieder ganz gut. Die Operation ist gut verlaufen. Ich werde mir jetzt die Zeit nehmen, um wieder vollständig zu genesen. Aber das Wichtigste ist, dass ich wieder zu 100 Prozent meine Karriere fortsetzen kann", erklärte der 31-jährige Italiener, der am Sonntag erstmals in seiner Karriere einen WM-Lauf versäumte, zur Freude der Fans in Mugello.
Rossi hatte sein Schicksal im Freien Training am Samstag ereilt. In Kurve 13 flog der neunfache Champion per Highsider über seine Yamaha und landete unglücklich auf dem rechten Bein. Als Ursache für den Crash wurde eine unzureichende Reifentemperatur vermutet. Schon der spontane Griff ans Bein verhieß nichts Gutes, dazu kam auch noch die große deutliche Ausbuchtung im Stiefel, die der offene Schienbeinbruch hervorgerufen hatte. Der Weltmeister wurde sofort nach Florenz ins Orthopädische Trauma-Zentrum geflogen und dort noch am Nachmittag zweieinhalb Stunden erfolgreich operiert.
OP am Montag
"Am Montag werde ich noch einmal operiert, bei
diesem Eingriff wird die Wunde geschlossen werden. Danach werden wir
anfangen, über die Rehabilitation nachzudenken", sagte Rossi, der die
chirurgische Feinarbeit von Professor Roberto Buzzi lobte. "Er hat einen
exzellenten Job geleistet und mich wie ein Mitglied seiner Familie
behandelt."
Der Mediziner selbst war mit dem Eingriff ebenfalls zufrieden. "Die Operation brachte gute Ergebnisse, die Knochenstellung war gut und der Knochen ist jetzt stabil. Wir sind zuversichtlich, dass Valentino das Krankenhaus in einer Woche bis zehn Tagen verlassen kann. Mit Hilfe von Krücken sollte er sein Bein dann belasten können", erläuterte Buzzi und beschrieb die Verletzung als schlimmste, die er je operiert hat.