Interview

Vettel: "Alle beginnen bei Null"

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F1-Weltmeister Sebastian Vettel vor Saisonstart optimistisch, aber vorsichtig.

Frage: Wie ist Ihr Bauchgefühl vor dem WM-Start?
Vettel: "Ich mache mich mit sehr guten Gefühlen auf die Reise nach Australien. Wir sind zwar nicht auf so viele Kilometer gekommen wie Ferrari, hatten aber mehr als je zuvor. Trotzdem  kann niemand sagen, wie die Hackordnung sein wird. Schon gar nicht in Melbourne, wo es immer wieder große Überraschungen gibt."

Frage: Sind Sie der WM-Favorit ?
Vettel: "Kann ich in die Zukunft sehen? Leider nein. Deshalb müssen wir alle, mich eingeschlossen, auf die erste Qualifying in Australien warten. Unsere Tests waren gut, aber die Frage ist, ob es im Vergleich zu unseren Konkurrenten gut genug ist. Das erste Rennen wird alleine schon wegen KERS, den neuen Reifen und dem neuen Heckflügel hochinteressant. Das wird eine große Show für die Fans. Und für uns Fahrer vermutlich eine gute Lektion."

Frage: Der RB6 war im Vorjahr das beste Auto. Hat der RB7 ähnliche Qualitäten?
Vettel: "Ich habe mich im neuen Auto sofort zu Hause gefühlt. Der RB7 hat hervorragenden Speed und hervorragende Haltbarkeit gezeigt. Aber nachdem wir die Saison nicht mit dem Auto beenden, mit dem wir sie beginnen, ist der zweite Schlüsselfaktor die Weiterentwicklung während der Saison."

Frage: Sie sind Titelverteidiger. Ändert das Ihren Zugang für diese Saison?
Vettel: "Daran denke ich nicht so oft. Beim testen spielt es keine Rolle, du konzentrierst dich nur auf deine Arbeit. Und generell blicke ich lieber nach vorne als nach hinten. Der Titel macht mich
zufrieden, aber er hilft mir bei keinem einzigen Rennen. Wir beginnen alle wieder bei Null."

Frage: Michael Schumacher könnte 2011 deutlich stärker sein. Sehen Sie das auch so?
Vettel: "Mercedes hat in Barcelona ziemlich wettbewerbsfähig ausgesehen. Die schnelle Zeit sind sie aber mit wenig Benzin gefahren. Auch Sauber hat bei den Tests überrascht."

Frage: Die Teams haben in Barcelona immer wieder Boxenstopps geübt, weil diese 2011 entscheidend sein könnten. Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Saison entwickeln?
Vettel: "Wir werden definitiv öfter an die Boxen kommen. Womöglich alle 5 bis 20 Runden. Also wird das einen riesigen Einfluss auf die Rennen haben. Aber nachdem es alle trifft, sehe ich keinen großen Vorteil für irgendjemand. Eine gute Strategie wird allerdings definitiv hilfreich sein."

Frage: Nach dem ersten Test in Valencia haben Sie die Boxen mit einem Grinser verlassen. Ist Ihr Auto ein Siegerfahrzeug?
Vettel: "Das ist es erst, wenn es einmal ein Rennen gewonnen hat. Es wird Zeit, dass wir endlich Rennen fahren und sehen, wer seine Aufgaben im Winter am besten gelöst hat."

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