Nur noch 15 GPs?

Wolff lässt mit Forderung aufhorchen

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Mercedes-Boss hat vor WM-Showdown einen Wunsch für die Zukunft.

Lewis Hamilton rast seinem fünften WM-Titel in der Formel 1 entgegen. Sebastian Vettel kommt hingegen kaum noch hinterher, ihm läuft die Zeit davon. Der Ferrari-Star hofft aber immer noch auf die WM-Wende. Diese muss dem viermaligen Formel-1-Weltmeister am Sonntag (13.10 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) beim 16. Saisonlauf am Schwarzen Meer in Sotschi gelingen.

Daran klammert sich Vettel: Vier Mal ist er Weltmeister geworden, dabei hat er 2010 und 2012 schon enorme Comeback-Qualitäten bewiesen. Diesmal liegt der Deutsche 40 Punkte hinter WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton, nur noch sechs Rennen sind zu fahren. Problem Nummer eins bei Vettels Aufholjagd ist: Ferrari und er selbst erleben einen besorgniserregenden Leistungseinbruch. Mercedes-Pilot Hamilton hingegen befindet sich in bestechender Form und hat vier der vergangenen fünf Grand-Prix-Rennen gewonnen.

Mercedes-Boss Toto Wolff bleibt vorsichtig. "Es kann ganz schnell gehen: Ein Ausfall bringt dir einen massiven Punktenachteil, unser Vorsprung würde von 40 auf 15 zurückfallen, und das wäre dann überhaupt nix mehr. Heißt, wir müssen weiter jedes Wochenende auf Sieg fahren: aggressiv agieren und nicht reagieren. Aber vor allem muss unser Auto halten." Aufsehen erregte Wolff mit einem Spiegel-Interview, indem er nur mehr 15 statt 21 GPs pro Saison forderte. Dann wäre Hamilton jedenfalls jetzt schon Weltmeister. Wolff: "Mir geht's in erster Linie darum, einer Inflation entgegenzuwirken. Die F1 muss ihren exklusiven Charakter wahren. Es gibt auch nur ein Wimbledon. Ich wäre für weniger Rennen, aber der Event muss größer werden."

Hamilton im entscheidenden Moment fokussiert

Eine Reihe von Faktoren zeichnen die Silberpfeile derzeit aus. Da ist natürlich Hamilton, der seit dem Desaster in Österreich Anfang Juli, als er kurz vor Schluss wegen eines Problems mit dem Benzindruck aufgeben musste, stets mindestens Zweiter geworden ist. Der "Fokus und die Freude" des Briten würden ihn in der entscheidenden Phase der Saison auf ein "herausragendes Niveau" heben, meinte Mercedes-Technikdirektor James Allison. Hamilton ist einfach in Bestform, wenn sie von ihm gefordert wird.

Der Rennstall selbst arbeitet mit enormer Akribie und Ausdauer. Man pflegt auch eine uneitle und offene Fehlerkultur. Denn Patzer sind auch Mercedes 2018 unterlaufen. "Wir müssen um jedes Quäntchen Performance hart kämpfen, um die Chance zu haben, um Siege mitzufahren", betonte Motorsportchef Toto Wolff.

In Sotschi sind zudem nach Antonio Giovinazzi weitere Personalentscheidungen zu erwarten. Der Italiener löst 2019 den Schweden Marcus Ericsson als Stammfahrer bei Alfa-Romeo-Sauber ab und wird neuer Teamkollege des Finnen Kimi Räikkönen. Ganze acht Cockpits sind offiziell jedoch noch nicht vergeben: Williams, Toro Rosso, Force India und Haas haben noch die hochbegehrten Arbeitsplätze.

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