Der Serbe gewinnt Fünfsatz-Krimi gegen Schweizer Wawrinka.
Novak Djokovic hat sich am Freitag zum 15. Mal für das Endspiel eines Grand-Slam-Turniers qualifiziert. Der topgesetzte Serbe bezwang den Schweizer Titelverteidiger Stan Wawrinka nach 3:30 Stunden mit 7:6(1),3:6,6:4,4:6,6:0 und revanchierte sich so auch für das knappe Viertelfinal-Aus vor einem Jahr in Melbourne. Djokovic trifft am Sonntag auf den als Nummer sechs gesetzten Schotten Andy Murray.
Wawrinka in Entscheidung kraftlos
Das mit Spannung erwartete Duell des Vorjahressiegers mit der Nummer eins der Welt konnte nicht an einige große Duelle der beiden Protagonisten anschließen. Dennoch schaffte Wawrinka es zumindest, den bisher ungefährdet durch das Turnier spazierten Djokovic zu fordern. Vor allem, nachdem der Eidgenosse ein 0:3 im vierten Satz zum 4:3 gedreht und den Satzgleichstand geschafft hatte, schien ein neuerlicher Sieg von "Stan the man" durchaus möglich.
Aber im fünften Satz ging dem 29-jährigen Wawrinka, der erstmals in seiner Karriere einen Major-Titel zu verteidigen hatte, die Luft aus. Mit zwei Doppelfehlern gab er seinen Aufschlag im Entscheidungssatz ab und ebnete damit den Weg zu einem einseitigen Schlusssatz. Im Gegensatz zu 2014, wo er Djokovic im Viertelfinale auf dem Weg zum Premieren-Grand-Slam-Turniersieg mit 9:7 im fünften Satz niedergerungen hatte, konnte Wawrinka nicht mehr zusetzen. Im Ranking bedeutet dies, dass Wawrinka von der vierten an die neunte Stelle zurückfallen wird.
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Djokovic muss sich steigern
"Wir hatten schon viele hervorragende Matches, die Ausnahme war der fünfte Satz, in dem es so in meine Richtung ging", sagte Djokovic, der nach nun 20 Duellen mit Wawrinka 17:3 führt. "Ich habe nicht auf dem Niveau gespielt, das ich spielen wollte. Es gab gute Phasen, aber dann war ich zu defensiv und habe auch viele Fehler gemacht. Ich bin einfach nur froh, durchgekommen zu sein", zeigte sich Djokovic selbstkritisch. Das Niveau des Halbfinales war mit 49 (Djokovic) bzw. sogar 69 (Wawrinka) unerzwungenen Fehlern in der Tat nicht so hoch wie erhofft, bis zum fünften Satz verlief es aber spannend.
Möglicherweise wird die Leistung vom Halbfinale im Endspiel für Djokovic nicht reichen. Das weiß auch "Nole". "Ich muss mein bestes Match des Turniers spielen, um zu gewinnen", glaubt Djokovic. Aber er hat auch seine vier bisherigen Finali in Melbourne (2008, 2011-2013) für sich entschieden.
Murray will 1. Melbourne-Titel
Gegen den bisher zweifachen Major-Sieger Murray hat Djokovic mit 15:8-Siegen die Oberhand, im Vorjahr gewann der Weltranglisten-Erste alle vier Aufeinandertreffen. Vier seiner bisher sieben Major-Titel hat Djokovic in Australien geholt. Aber auch Murray hat sich in Melbourne immer gut geschlagen: Er steht im achten Major-Endspiel, dem vierten beim ersten "Slam" des Jahres. Der 27-jährige Murray hat gegen den nur eine Woche jüngeren Djokovic allerdings zweimal (2011, 2013) das Match um den Titel verloren.
Murray hatte sich bereits am Vortag in vier Sätzen gegen Nadal-Bezwinger Tomas Berdych durchgesetzt und damit einen Tag mehr Pause als sein Finalgegner. Das Endspiel geht am Sonntag in Szene.