Krach mit Olympia-Komitee

Australische "Bad Boys" pfeifen auf Olympia

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Der Australier Bernard Tomic verzichtet auf den Start bei Olympia, sein Landsmann Nick Kyrgios könnte es ihm gleichtun.

Wie Dominic Thiem verzichtet auch der Australier Bernard Tomic (23) auf einen Start beim Olympischen Tennis-Turnier in Rio de Janeiro und wird stattdessen ein kleineres ATP-Event in Mexiko bestreiten. Während der Österreicher die Öffentlichkeit über seine Gründe bisher im Dunklen ließ, machte Tomic seinen "extrem dichten Kalender" sowie "persönliche Umstände" dafür verantwortlich.

Olympia-Komitee warnte die Tennis-Youngsters
Ganz offensichtlich ist aber in Australien der seit Wochen andauernde Streit zwischen dem Australischen Olympischen Komitee und den verhaltensauffälligen Spielern Tomic und Nick Kyrgios der Auslöser. Beide waren kürzlich von der Olympia-Delegationsleiterin Kitty Chiller gewarnt worden, dass ihr Verhalten unter Beobachtung stünde und mit maßgeblich sei für eine eventuelle Olympia-Nominierung. Die Absage des in Deutschland geborenen Tomic, der einen aus Kroatien stammenden Vater und eine serbische Mutter hat, wird so interpretiert, dass er damit einer Nicht-Nominierung zuvor gekommen sein könnte.

Unsportlichkeiten an der Tagesordnung
Tomic und Kyrgios fallen immer wieder durch unrühmliches Verhalten auf den Tennisplätzen auf. Tomic war zuletzt in Madrid wieder einmal kritisiert worden, nachdem er beim Matchball des Italieners Fabio Fognini mit Passivität provoziert hatte. "Ich mache mir nichts aus diesem Matchball. Wer würde das, wenn er 23 Jahre alt und zehn Millionen wert ist", lautete Tomic' Reaktion, die Chiller als "fürchterlich" bezeichnete. "Wir zwingen niemand, an Olympia teilzunehmen. Wir wollen dort nur Sportler, die wirklich dabei sein wollen", sagte Chiller. "Tausende Australier würden alles dafür geben und ihr ganzes Leben dem Ziel unterordnen, bei Olympia dabei zu sein."

Kyrgios-Absage wahrscheinlich
Gut möglich, dass ähnliches nun mit dem zweiten "bad boy" des australischen Herren-Tennis geschieht. Der 21-jährige Kyrgios, Sohn eines Griechen und einer Malaysierin, hatte kürzlich lapidar gemeint: "Wenn man zwei der besten Spieler in Australien nicht dabei haben will, soll es so sein." Tomic sagte: "Ich habe mein Land immer stolz im Davis Cup vertreten und immer alles gegeben."

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