BA Trophy

Melzer zieht ins Achtelfinale ein

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Melzer ringt Kanonen-Aufschläger Ljubicic nieder, Koubek kassiert erwartete Niederlage beim Comeback in Wiener Stadthalle.

Jürgen Melzer hat sich am Dienstagabend für das Achtelfinale der Bank-Austria-Trophy qualifiziert. Der 27-jährige Niederösterreicher bezwang den zweifachen Wien-Sieger Ivan Ljubicic nach 1:28 Stunden mit 7:6(3),6:3 und trifft nun am Donnerstag in der Wiener Stadthalle auf den Spanier Juan Carlos Ferrero. Gegen Ferrero weist Melzer eine 1:4-Bilanz auf, den einzigen Sieg gegen die frühere Nummer 1 konnte er 2006 in Wien einfahren.

"Er hat bewiesen, dass er mit seinem Aufschlag immer sehr viel erreichen kann. Im Endeffekt habe ich aber die entscheidenden Punkte gemacht und das war das wichtigste", freute sich Melzer nach seinem dritten Sieg über den Kroaten. Er selbst habe sich gegen Ljubicic, der nach einer Verletzungspause von drei Monaten erst sein zweites Match bestritt, nie in die Favoritenrolle gedrängt. "Der langsame Belag hier kommt ihm entgegen. Ich habe aber phasenweise unglaublich serviert und jetzt sehr viel Selbstvertrauen. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten sehr gutes Tennis gespielt."

Tiebreak als Vorentscheidung
Die Entscheidung in diesem Spiel fiel im ersten Satz, als Melzer bei 4:5 zwei Satzbälle von Ljubicic abwehrte und dann das Tie-Break mit 7:3 ("Ich habe ein Super-Tiebreak gespielt") für sich entschied. Gegen Ferrero wird es freilich ein ganz anderes Match, mit wesentlich mehr Rallyes von der Grundlinie. "Ich hoffe, dass ich an die Aufschlagleistung vom Anfang gegen Ljubicic anschließen kann, dann wird es für ihn sehr schwierig werden, weil er nicht den Aufschlag von Ljubicic hat." Mit Sicherheit werde dieses Match anstrengender werden.

Koubek chancenlos
Für Stefan Koubek ist der Comeback-Versuch bei der Bank-Austria-Trophy nicht gelungen. Der 31-jährige Kärntner musste sich dem Kolumbianer Santiago Giraldo nach nur 63 Minuten mit 1:6,2:6 geschlagen geben und hat auf dem Weg zurück noch viel zu tun. Koubek zeigte nur phasenweise, was in ihm steckt, in vielen Bereichen fehlte ihm noch die Spritzigkeit. Bei den Turnieren in Madrid und Basel will er sich nun in der Qualifikation versuchen, danach heuer noch bei vier weiteren Turnieren.

Enttäuschung
"Das war noch nicht so gut. Ich habe mir sehr viel erwartet, ich habe nicht gewusst, dass der Unterschied noch so groß ist. Da steht noch viel Arbeit vor mir, ich hoffe, dass ich bis zum nächsten Jahr wieder fit bin", konstatierte Österreichs Nummer zwei.

Große Chance verpasst
Auch der Umstand, dass anstelle des als Nummer 6 gesetzten Tommy Robredo, der wegen einer Hüftverletzung nicht antrat, mit Giraldo die Nummer 143 gegen Koubek einlief, hat nichts geholfen. "Eigentlich habe ich mich darüber gefreut. Ich wusste, dass ich mehr Chancen habe. Jetzt will ich gar nicht darüber nachdenken, was gegen Robredo passiert wäre. Vor ein, zwei Jahren hätte so eine Niederlage eine große Depression ausgelöst", meinte Koubek, der dieses Ergebnis aber freilich ganz anders einstufen muss.

Nr. 1 ausgeschieden
Schon am zweiten Tag der mit 674.000 Euro dotierten Bank-Austria-Trophy in Wien hat es eine faustdicke Überraschung gegeben: Der topgesetzte Schweizer und Vorjahres-Finalist Stanislas Wawrinka ist am Dienstag überraschend in der ersten Runde der Bank-Austria-Trophy in Wien ausgeschieden. Der Weltranglisten-Zehnte musste sich nach 2:31 Stunden völlig unerwartet dem deutschen Qualifikanten Philipp Petzschner mit 7:6(5),2:6,6:7(5) geschlagen geben. Der Vorjahresfinalist wird damit im Ranking auch an Boden verlieren. Petzschner trifft im Achtelfinale auf den Tschechen Jan Hernych, ebenfalls ein Qualifikant.

Jet-Lag abgeschüttelt
Petzschner war nach seinem bisher größten Sieg hochzufrieden. Der 24-jährige Deutsche war am Samstag aus Tokio angekommen und hatte nur kurz darauf erstmals in der Qualifikation antreten müssen. "Ich habe dem Alex Peya versprochen, dass ich mit ihm in Wien spiele und habe gesagt, dass ich zu keinem Turnier nur für das Doppel hinfahre", so Peyas Doppelpartner, der den Jet-Lag schon abgeschüttelt hat.

Del Potro heimliche Nummer 1
Wawrinka ist also out: Damit ist statt der offiziellen nur noch die "heimliche" Nummer 1 des Turniers, Juan Martin del Potro, im Bewerb. Da die Gesetztenliste eines Turniers immer auf der Weltrangliste aus der Vorwoche basiert, ist der Argentinier in Wien "nur" die Nummer drei. Dabei hat der heuer vierfache Turniersieger am Montag dank seines Finaleinzugs in Tokio drei Plätze gutgemacht und damit auch Stanislas Wawrinka (SUI) und Fernando Gonzalez (CHI) überholt. Als Neunter scheint Del Potro erstmals in seiner Karriere in den Top Ten auf.

Erreicht Del Potro in Wien das Viertelfinale, überholt er James Blake (USA), gewinnt er den Titel, lässt er auch noch den Master-Cup-Finalisten 2007, David Ferrer, hinter sich. "Ich habe die Chance, mich für den Tennis-Masters-Cup zu qualifizieren. Ich brauche noch ein oder zwei gute Resultate und daran arbeite ich", meinte Del Potro nach Tokio.

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