Mehrere dramatische Unfälle überschatteten die 9. Etappe Frankreich-Rundfahrt.
Schwere Stürze und ein Skandal prägten die 9. Etappe der Tour de France von Issoire nach Saint Flour. Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel versuchte ein Begleitwagen eines französischen TV-Senders die fünfköpfige Spitzengruppe zu überholen. Auf der schmalen Straße verschätzte sich der Lenker des Autos und krachte seitlich in den Spanier Juan Antonio Flecha und den Niederländer Johnny Hoogerland. Flecha und Hoogerland stürzten schwer, der Holländer wurde in hohem Bogen in einen Weidezaun geschleudert. Unglaublich: Beide Rennfahrer konnten das Rennen fortsetzen. Hoogerland fuhr - trotz etlicher Bandagen blutüberströmt - weiter.
Video: Begleitwagen fährt in TdF-Spitzengruppe
So sah Johnny Hoogerland nach dem Sturz in den Weidezaun aus:
Winokurow nach Sturz out
Dagegen mussten Alexander Winokurow (KAZ), Jurgen van den Broeck (BEL) und David Zabriskie (USA) nach Stürzen verletzt aufgeben. Routinier Winokurow und Podiumskandidat Van den Broeck waren zur Hälfte der Etappe in einen Massensturz verwickelt. Astana-Fahrer Winokurow aus Kasachstan, der seine letzte Tour fuhr, wurde auf einer Abfahrt in die Böschung geschleudert und erlitt einen Bruch des Oberschenkels. Der Belgier Van den Broeck zog sich laut erster Diagnose Kopfverletzungen und einen Schulterblattbruch zu.
Zuvor war Topfavorit Alberto Contador zum zweiten Mal bei dieser Tour zu Fall gekommen. Er schaffte aber wieder den Anschluss ins Feld. Bereits der erste und dritte Tourtag waren von Massenstürzen gekennzeichnet und hatten Kritik an der Streckenführung ausgelöst.
Lokalmatador Thomas Voeckler übernahm die Gesamtführung. Der Europcar-Kapitän eroberte am Sonntag auf der 9. Etappe von Issoire nach Saint-Flour durch einen zweiten Rang hinter Tagessieger Luis Leon Sanchez (Rabobank) das Gelbe Trikot. Dritter wurde nach 208 Kilometern der Franzose Sandy Casar (FDJ). Das Trio hatte einen klaren Vorsprung vor dem Hauptfeld mit den Tour-Favoriten ins Ziel gerettet.
