Die deutschen und russischen Leichtathleten können sich in Götzis für Olympia qualifizieren. An der Spitze gibt es Überraschungen.
Die Leichtathleten Dimitrij Karpow aus Kasachstan und Anna Bogdanowa aus Russland haben sich am Samstag zur "Halbzeit" des Mehrkampf-Meetings in Götzis an die Spitze gesetzt. Karpow lag nach fünf Zehnkampf-Disziplinen mit 4.382 Punkten vor den beiden Russen Alexej Drosdow und Alexander Pogorelow. Siebenkämpferin Bogdanowa hatte mit 3.930 Punkten nach vier Disziplinen nur 36 Punkte Vorsprung auf die Geheimfavoritin Jessica Ennis aus Großbritannien. Österreich ist erstmals in der 34-jährigen Geschichte des Vorarlberger Meetings nicht vertreten.
Im Kampf um die Nachfolge der schwedischen Siebenkampf-Königin Carolina Klüft setzte sich Bogdanowa mit fünf persönlichen Bestleistungen überraschend an die Spitze des Damen-Klassements. Enttäuschend verliefen die Auftritte der Mitfavoritinnen Jessica Zelinka aus Kanada, die es nicht in die Top Ten schaffte, und Austra Skujyte aus Litauen, die nur Platz sieben belegte. Im internen deutschen Olympia-Ausscheidungsrennen um zwei Plätze in Peking lagen Julia Mächtig (8.), Sonja Kesselschläger (10.) und Jennifer Öser (11.) noch eng beieinander.
Bei den Herren distanzierte Karpow mit einem für ihn ungewohnt guten Auftakttag die Konkurrenz. Er überzeugte im Hochsprung und über 400 m. Auch hier tobte der interne Kampf um Olympia. So lösen beispielsweise die beiden bestplatzierten Russen von Götzis ihr Ticket nach China. Auch die Deutschen rittern noch um Plätze in Peking, Götzis ist eines von drei dafür herangezogenen Meetings. Überzeugend war hier die Leistung von Jacob Minah, der Studentenweltmeister von 2007 siegte über 100 sowie 400 m und belegte Platz fünf.