Glatter Zweisatz-Finalerfolg über Swonarewa.
Erstmals seit 2001 (Venus Williams) hat es bei den Damen eine erfolgreiche Titelverteidigung bei den US Open gegeben. Die Belgierin Kim Clijsters setzte sich am Samstag im Endspiel des Grand-Slam-Turniers in New York in weniger als einer Stunde gegen die Russin Wera Swonarewa 6:2,6:1 durch. Die 27-Jährige sicherte sich damit nach 2005 und 2009 zum dritten Mal den Titel beim letzten der vier großen Tennis-Turniere des Jahres.
"Ich freue mich sehr, dass ich meinen Titel verteidigen konnte", erklärte die Siegerin. Clijsters strahlte ebenso glücklich wie bei ihrem Sensationssieg vor einem Jahr in die Kameras. In der linken Hand hielt sie den Silberpokal und auf dem rechten Arm ihre zweieinhalbjährige Tochter Jada. "Sie ist noch zu jung, um alles zu verstehen. Sie sieht nur die Trophäe und weiß, dass das zum Siegen dazugehört", so Clijsters.
Die Weltranglisten-Dritte machte an diesem Abend alles besser als die Außenseiterin Swonarewa, welche die jüngsten beiden Duelle gewonnen hatte - und zwar deutlich besser. Sie schlug besser auf, hatte die größere Sicherheit, war aus der Offensive (17:6 Winner) und Defensive stärker und spielte variantenreicher. Dies zusammen ergab das einseitigste US-Open-Finalspiel seit 1976, als Chris Evert der Australierin Evonne Cawley Goolagong ebenfalls nur drei Games überlassen hatte und mit 59 Minuten das kürzeste, seit die Organisatoren die Matchdauer seit 1980 statistisch erfassen.
Clijsters fand tröstende Worte für Swonarewa, die nach dem heurigen Wimbledon-Finale ihr zweites großes Endspiel bestritt und verlor: "Die ersten Finali sind immer schwierig. Mach einfach weiter so, Wera." Selber konnte Clijsters das tun, was sie am liebsten tut: strahlen. "Ich bin extrem froh, dass ich in den letzten beiden Spielen mein bestes Tennis zeigen konnte", meinte die Belgierin.
Die ehemalige Weltranglisten-Erste feierte nicht nur ihren dritten Triumph, sondern baute auch ihre beeindruckende Sieges-Serie in Flushing Meadows auf 21 Spiele aus. Daneben durfte sie insgesamt 2,2 Millionen Dollar Preisgeld mit nach Hause nehmen. Swonarewa, die während des Matches den Tränen nahe war und nach Spielende in selbigen ausbrach, durfte sich aber auch freuen: Immerhin wird die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Peking im Ranking von Rang acht auf vier vorstoßen und damit ihre Bestmarke erreichen. "Kim hat verdient gewonnen, aber ich bin sehr enttäuscht, dass ich nicht mein bestes Tennis zeigen konnte", sagte die Halbfinalbezwingerin der topgesetzten Dänin Caroline Wozniacki.