Ex-Radprofi wird als Erster nach dem Anti-Doping-Gesetzt angeklagt.
Der ehemalige Radprofi Christof K. ist der erste heimische Sportler, der nach dem im August 2008 in Kraft getretenen Anti-Doping-Gesetz vor ein Strafgericht gestellt wird. Der 34-Jährige muss sich am 17. November nach § 22 a Anti-Doping-Gesetz und wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz im Wiener Straflandesgericht verantworten. Er soll ab Mitte 2008 verbotene Präparate - darunter auch EPO - an mehrere Sportlerkollegen weitergegeben und damit in Verkehr gesetzt haben.
2009 aufgeflogen
Der während seiner aktiven Laufbahn auf nationaler Ebene mäßig erfolgreiche Radprofi war 2009 wegen Dopings aufgeflogen und von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) umgehend gesperrt worden. Vor der "Soko Doping" gab Christof K. im weiteren Verlauf zu, seit 2004 von einer Wiener Apotheke regelmäßig EPO, Testosteron und andere Substanzen zu Dopingzwecken bezogen zu haben.
Von Apotheker versorgt worden
Zweieinhalb Jahre lang soll er von dem befreundeten Apotheker wöchentlich nach telefonischer Voranmeldung die benötigten Mittel übergeben bekommen haben, ehe ihn dieser Ende 2006 an eine andere, ebenfalls in Wien ansässige Apotheke weiter verwies, weil ihm selbst die Sache offenbar zu brenzlig wurde.
Von seiner neuen Bezugsquelle sollen ab 2007 mindestens fünf Sportler-Kollegen des Radprofis profitiert haben. Zu Angaben über deren Identität waren die Strafverfolgungsbehörden nicht bereit. Einige von ihnen sind jedoch dem Vernehmen nach als Zeugen zur Verhandlung gegen Christof K. geladen.