Trotz Dopingsperre

Gatlin erzwingt Start bei US-Trials

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US-Richterin ermöglicht wegen Dopings gesperrtem Sprintstar Start bei US-Olympiaqualifikation.

Der wegen Dopings gesperrte Sprintstar Justin Gatlin kämpft weiter um seine Olympia-Teilnahme und darf nun zumindest auf die sportliche Qualifikation hoffen. US-Richterin Lacey A. Collier gab am Freitag (Ortszeit) in Florida bekannt, dass sie bereit sei, dem 100-m-Olympiasieger von Athen per einstweiliger Verfügung die Starterlaubnis für die am 27. Juni in Eugene/Oregon beginnenden US-Leichtathletik-Meisterschaften zu erteilen, wo die Tickets für Peking vergeben werden.

Eine entsprechende Anhörung dazu findet am Montag in Pensacola/Florida statt. Erst vor zwei Wochen war die bis Mitte 2010 ausgesprochene Dopingsperre gegen Gatlin vom Internationalen Sportgerichtshof CAS bestätigt worden.

Sein Mandant sei "vorsichtig optimistisch", sagte Gatlins Anwalt Joe Zarzaur. Dennoch sind die Chancen des 26-Jährigen, seinen Titel zu verteidigen, eher gering. Die einzige Option, die er kenne, um gegen das CAS-Urteil anzugehen, sei der Gang vor ein Schweizer Bundesgericht, da der CAS in Lausanne seinen Sitz habe, hatte CAS-Generalsekretär Matthieu Reeb vor zwei Wochen nach der Bestätigung von Gatlins vierjähriger Sperre betont.

Gatlin wurde 2001 des Amphetamin-Dopings überführt. Am 22. April 2006 wurde er zudem bei einem Staffelrennen in Kansas positiv auf Testosteron getestet. Somit galt Gatlin als Wiederholungstäter und wurde am 24. Mai 2006 für acht Jahre gesperrt. Aufgrund der Zusammenarbeit mit der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA, reduzierte ein US-Gericht diese Strafe im Jänner auf die Hälfte. Gatlin konnte auch nachweisen, dass sein erster positiver Befund das Ergebnis einer medikamentösen Behandlung gegen seine von Geburt an vorhandene Aufmerksamkeitsstörung war. Die damalige zweijährige Sperre wurde vom Leichtathletik-Weltverband IAAF auf zwölf Monate reduziert, der CAS hob den Dopingverstoß nicht auf.

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