Der Österreicher Sepp Straka muss sich bei den British Open nur dem US-Amerikaner Brian Harman geschlagen geben. Nach einer starken Der Wiener liegt am Ende 6 Schläge hinter dem Triumphator.
Sepp Straka hat am Sonntag bei den 151. British Open heimische Golf-Geschichte geschrieben. Der Wiener spielte im Royal Liverpool Golf Club von Hoylake eine 69er-Schlussrunde und wurde mit gesamt 277 Schlägen sensationeller Zweiter. Es ist der erste Top-3-Platz eines Österreicher bei einem der vier Major-Turniere. Den Sieg sicherte sich souverän der US-Amerikaner Brian Harman (271). Platz zwei teilte sich Straka mit Jon Rahm (ESP), Tom Kim (KOR) und Jason Day (AUS).
Harman, der mit fünf Schlägen Vorsprung in den Schlusstag gegangen war, spielte zum Abschluss des mit 16,5 Mio. Dollar dotierten Turniers eine 70er-Runde. Das reichte, um seine Gegner immer auf Distanz zu halten. Dem 36-Jährigen wurde sein erster Major-Sieg mit der legendären Trophäe Claret Jug sowie einem Preisgeld von 3 Mio. Dollar versüßt. Weiter Warten heißt es hingegen für Rory McIlroy, der Nordire wurde geteilter Sechster. Sein letzter Major-Triumph ist bereits neun Jahre her.
Bei typisch englischen Bedingungen - Nieselregen und 17 Grad - startete Straka mit einem Schlagverlust in die Schlussrunde, den er aber mit Birdies auf der 3 und 5 wieder wettmachte. In der Folge ließ Österreichs Topgolfer Möglichkeiten zu weiteren Schlaggewinnen liegen, das kurze Spiel auf den Grüns verlief nicht nach Wunsch. Auf der 9 schaffte der 30-Jährige zwar erneut ein Birdie, dem folgte auf Loch 10 jedoch ein Bogey nach einem verpatzten kurzen Putt.
Straka verpasst dritten Turniersieg knapp
Im weiteren Verlauf auf den Back Nine des Par-71-Platzes gelangen ihm noch Birdies auf der 11 und 16 bei einem Bogey am Schlussloch. Das kostete Straka nicht nur den alleinigen zweiten Platz, sondern auch rund 600.000 Dollar Preisgeld. Mit fast 1,1 Mio Dollar fiel die monetäre Belohnung dennoch üppig aus. Alles in allem war Strakas Leistung in Hoylake ein überzeugendes Empfehlungsschreiben an den europäischen Ryder-Cup-Kapitän Luke Donald, der Anfang September seine Mannschaft für den traditionsreichen Kontinentalvergleich mit den USA in Rom (25.9.-1.10.) nominiert.
Der Österreicher bestätigte damit seine blendende Form. Bereits vor zwei Wochen hatte der University-of-Georgia-Absolvent mit dem Sieg beim John Deere Classic seinen zweiten PGA-Titel eingeheimst. Vor dem Turnier hatte Straka seinen Caddy gewechselt und sich mit Duane Block jenen von Kevin Kisner, der derzeit pausiert, ausgeborgt. Wie nun auch "The Open" zeigen, scheint dies eine erfolgsversprechende Paarung zu sein.
Dass man nun auch bei den großen Major-Turnieren mit ihm rechnen muss, hatte der in den USA lebende Sportler bereits im Mai bei der PGA Championship gezeigt, wo er mit Rang sieben das erste Top-Ten-Resultat eines ÖGV-Golfers bei einem der vier großen Traditionsturniere geschafft hatte. Nun kommt in Hoylake der erste Top-3-Platz hinzu. Zuvor hatte Markus Brier mit Rang zwölf im Jahr 2007 die Bestmarke bei den British Open gehalten. Seinen Debütsieg auf der PGA-Tour hatte Straka im Februar 2022 beim Honda Classic gefeiert und damit neue Maßstäbe für das österreichische Golf gesetzt. In weiterer Folge nahm er als erster rot-weiß-roter Golfer am Tour-Finale der besten 30 in Atlanta teil sowie am Einladungsturnier von Tiger Woods auf den Bahamas, ein Ritterschlag im Sport rund um den kleinen weißen Ball.