Die Entscheidung fiel im Massensprint. Der Deutsche sprach hinterher vom größten Erfolg seiner Karriere.
Der Rostocker Andre Greipel hat am Mittwoch beim Abstecher in die Schweiz den ersten Etappensieg deutscher Fahrer beim 91. Giro d'Italia erkämpft. Bei strahlendem Sonnenschein siegte der High-Road-Profi auf der 17. Etappe im Massensprint nach 146 Kilometern von Sondrio nach Locarno vor seinem Teamgefährten Mark Cavendish. Der Brite steckte im Spurt zugunsten seines "Wasserträgers" sichtlich zurück und riss schon vor dem Zielstrich die Arme hoch. Der Spanier Alberto Contador behauptete seine Gesamtführung.
"Das ist der größte Erfolg meiner Karriere", sagte Greipel, mit dem Nachsatz: "Eigentlich sollte ich für Cavendish anfahren, aber ich bin vorne geblieben. 270 Meter kann ich eben auch gut sprinten. An der Rollenverteilung im Team ändert das aber nichts." Im Rosa Trikot des Spitzenreiters fährt weiter der Spanier Contador vom Astana-Team. Der Vorsprung auf seinen härtesten Rivalen Riccardo Ricco (ITA) beträgt nach wie vor 41 Sekunden.
Ausreißertrio gestellt
Im Verlauf der 17. Etappe hatte ein
Ausreißer-Trio das Geschehen bestimmt, dass sich schon nach zehn Kilometern
vom Hauptfeld gelöst hatte. Der Italiener Francesco Gavazzi, der Russe
Michail Ignatiew und der Franzose Yann Huguet fuhren bis zu 8:10 Minuten
Vorsprung heraus. Als letzter des Trios wurde Ignatiew fünf Kilometer vor
dem Ziel wieder gestellt.
Vor der Etappe hatten Kontrolleure 22 unangemeldete Bluttests bei vier Teams, darunter der deutschen Equipe Gerolsteiner, vorgenommen. Am Abend zuvor waren auch die ersten Sechs des Klassements überraschend kontrolliert worden.