ÖHB-Team verlor mit 28:39 gegen den Vize-Weltmeister Norwegen.
Für Österreichs Handballmänner hat die EM in Kroatien mit einer klaren Niederlage geendet. Im "Finale" gegen Vizeweltmeister Norwegen unterlag die ÖHB-Auswahl am Dienstag im abschließenden Spiel von Gruppe B mit 28:39 (14:18) und hat punktelos das erklärte Ziel Hauptrunde verpasst. Die verjüngte Truppe hätte gegen den klaren Favoriten gewinnen müssen, bezahlte letztlich aber Lehrgeld.
Bester Werfer für den Gruppenletzten, der zuvor gegen Weißrussland und Weltmeister Frankreich verloren hatte, war der 21-Jährige Nikola Bilyk mit neun Treffern. Österreich musste ab der 40. Minute ohne Janko Bozovic und Comebacker Vitas Ziura auskommen, beide sahen innerhalb weniger Sekunden die Rote Karte. Norwegen um Jungstar Sander Sagosen sicherte sich hingegen den zweiten Sieg und ist damit so wie die Franzosen und Weißrussen weiter.
Österreicher gaben nicht auf
Im Angriff startete Österreich ohne den in letzter Minute wieder fit gemeldeten Alexander Hermann, der erst nach gut 14 Minuten aufs Feld kam. Österreich wirkte willig, viel lief aber nicht zusammen. Fünf Fehlwürfe alleine in der ersten Viertelstunde und zwei technische Fehler konnte man sich gegen die Norweger nicht leisten. Die schlossen ihre trockenen Angriffsaktionen - auch gegen eine phasenweise offensivere Verteidigungsvariante - treffsicher ab und setzten sich von 2:2 (3.) in der 16. Minute erstmals um sechs Tore (11:5) ab.
Mit zwei Paraden des eingewechselten Kristian Pilipovic, sowie Treffern von Hermann und einer schönen Aktion Ziuras bewiesen die Österreicher aber, dass sie noch nicht aufgegeben hatten. Tatsächlich kämpfte man sich bis kurz vor der Halbzeit wieder auf drei Tore heran (14:17) - auch, weil der Gegner zwischen der 24. und 29. Minute keinen Treffer verzeichnete.
Nicht genügend Druck
Norwegen setzte nach der Pause aber unbeirrt fort, zog mit einem schnellen 4:0-Lauf auf 22:14 davon und hatte die Partie spätestens da entschieden. Österreich schaffte es nicht mehr, entscheidenden Druck aufzubauen. Letztlich konnte man Rot-Weiß-Rot vor allem seine Moral anrechnen. Die von Trainer Patrekur Johannesson geforderte Führungsleistung der Routiniers war hingegen nur rudimentär vorhanden. Einzig Bilyk wurde seiner Rolle gerecht, war nicht nur seiner Tore wegen der beste Mann.
In der 40. Minute erhielt die Partie dann innerhalb von zehn Spielsekunden zusätzlich einen bitteren Beigeschmack durch zwei Ausschlüsse zweier Routiniers. Erst musste Bozovic mit Rot gehen, dann wurde auch Ziura direkt des Feldes verwiesen; er hatte einen Gegenspieler - für die kroatischen Schiedsrichter mit Absicht - unterlaufen. Das Foul zieht zudem eine Anzeige nach sich.